Für BMW Sauber war der erste Trainingstag in Singapur der große Test. Das letzte große Update der Saison wurde gebracht und es musste sich einer ersten Bewährungsprobe unterziehen. Trotz einer sehr staubigen Strecke zeigten sich dabei ordentliche Ansätze. "Ich bin meine Zeit früh gefahren, weit vor allen anderen und war lange in Führung. Wie immer kennen wir die Spritmengen nicht, aber ich denke, es sieht nicht so schlecht aus", meinte Nick Heidfeld nach Training Nummer zwei. Der Deutsche hatte eigentlich einen schlechten Start in den Tag gehabt, denn schon im ersten Training musste sein Getriebe getauscht werden.

In der Pause mussten noch ein paar anderen Teile gewechselt werden, weil sie nicht so funktioniert hatten wie geplant. "Die Luftdrücke waren auch nicht da, wo sie sein sollten, deswegen ging es in der zweiten Session von Anfang an besser", meinte Heidfeld. Der Schmutz auf der Strecke störte ihn trotzdem. Sobald er etwas neben der Linie war, merkte er, wie viel Dreck es gab. Der viele Schmutz könnte seiner Meinung nach auch die Wirkung des neuen Pakets etwas überdeckt haben - auch die Bodenwellen trugen dazu ihren Teil bei, obwohl sie sich besser anfühlten als im Vorjahr. Sein erstes Fazit war deswegen auch noch vorsichtig. "Ehrlich gesagt, fühlt sich das neue Aero-Paket nicht viel anders an. Es gibt mehr Abtrieb, aber auch wenn die Fahrbarkeit theoretisch etwas anders sein sollte, so ist es kein dramatischer Unterschied.

Armselig

Auch Robert Kubica war angesichts des Schmutzes auf der Strecke nicht besonders begeistert und bezeichnete den Grip sogar als armselig. "Vor allem zu Beginn, aber auch noch im zweiten Training war sehr viel Staub neben der Ideallinie. Der Streckenbelag ist besser als im vergangenen Jahr, aber es gibt noch immer ziemlich viele Bodenwellen", sagte der Pole. Auch er kam nicht problemfrei durch den Tag. Bei ihm arbeitete zu Beginn von Session zwei ein Getriebesensor nicht so wie er sollte. Da das Problem aber schnell behoben war, kam er durch sein geplantes Programm.

Und das war auch notwendig, denn Willy Rampf erklärte noch einmal, was am Auto neu ist und erprobt werden musste. "Wir sind mit einem umfangreichen Entwicklungspaket in Singapur angerückt. Dieses umfasst im Bereich der Aerodynamik einen neuen Frontflügel, stärker eingezogene Seitenkästen, einen weiterentwickelten Doppeldiffusor und einen modifizierten Heckflügel. Zudem verfügt der F1.09 auch über ein neues, kompakteres Getriebe. Für die Fahrer ist es natürlich eine besondere Herausforderung, sich mit diesem stark modifizierten Fahrzeug möglichst schnell vertraut zu machen", sagte der Ingenieurs-Chef von BMW Sauber. Trotz zahlreicher Erkenntnisse, die am Freitag gewonnen wurden, sei man noch nicht da, wo man hinwollte. Deswegen meinte Rampf auch, dass noch viel Arbeit warte, was bei einem Paket mit diesem Umfang aber nicht ungewöhnlich sei.