Der Tag danach: Flavio Briatore und Pat Symonds mussten Renault verlassen, die Formel-1-Welt ist in hellem Aufruhr. Das einzige Lebenszeichen von Briatore ist ein weiteres Schuldeingeständnis im britischen Mirror: "Ich versuche damit, das Team zu retten. Das ist meine Pflicht. Deshalb habe ich aufgehört."

Die Kritik am Ex-Teamboss der Franzosen wird dadurch nicht geringer. "Es gibt nur einen Zwischenfall der diesem nahe kommt", sagte Niki Lauda der Daily Mail und meinte Michael Schumachers Parkmanöver in der Rascasse. "Aber selbst das ist nicht wirklich vergleichbar. Ja, der McLaren Spionageskandal war extrem ernst, aber Mechaniker haben schon immer technische Daten untereinander besprochen. Das hier ist jedoch neu. Es ist der größte Schaden, der je angerichtet wurde. Die FIA muss Renault hart bestrafen, um die Glaubwürdigkeit des Sports aufrecht zu erhalten."

Besonders verärgert ist Lauda, weil Briatore in Monza noch alles abstritt und den Piquets die Schuld gab. "Er hat sogar über Piquets Privatleben gesprochen, es war unglaublich." Entsprechend möchte sich Piquet Senior auch gegen die Aussagen von Briatore zur Wehr setzen. "Ich habe das Geld, um die besten Anwälte zu nehmen", kündigte er gegenüber Auto, Motor und Sport an. "Nach einer gewissen Zeit glauben Leute wie Flavio, dass sie über Wasser laufen können."

Auch von der FIA könnte Briatore und Symonds bei der Weltratssitzung am Montag Ungemach drohen. Trotz ihres Rücktritts könnten sie auf Lebenszeit gesperrt werden. Zudem könnte sie ihr Arbeitgeber Renault wegen Rufschädigung auf Schadensersatz verklagen.