Nach Adrian Sutils Schätzung liegt das Hauptquartier von Force India 400 Meter von den Eingangstoren Silverstones entfernt, weswegen sich der Kurs für ihn auch wie eine zweite Heimat anfühlt. Das Rennen an sich ist für ihn ohnehin etwas Spezielles, da die Atmosphäre nach seiner Ansicht mit nirgendwo anders zu vergleichen ist. "Die britischen Fans lieben ihren Motorsport und das nicht nur wegen Lewis oder Jenson. Man spürt den allgemeinen Enthusiasmus für den Sport", erklärt der Deutsche. Die Strecke mag er natürlich genauso gerne wie der Rest seiner Kollegen. Besonders gefällt ihm der Abschnitt von Cops zu Maggotts, wo man schnell sein muss, aber vorsichtig mit Gas und Bremse umgehen sollte. "Ich weiß, dass ich da in der Vergangenheit ein paar Mal neben der Strecke war. Der letzte Abschnitt verlangsamt die Runde etwas und man verliert den Rhythmus ein wenig, aber die letzte Kurve bei Woodcote kann schwierig sein. Die Mauern sind nahe."

Da es bei Force India für Silverstone ein neues Aero-Paket geben wird, rechnet sich Sutil einiges aus. Die Berechnungen im Werk sollen eine klare Verbesserung gezeigt haben, weswegen er sich schon darauf freute, dass Mittelfeld aufzumischen. "Ich hatte in der Türkei ein ganz gutes Rennen und konnte mit den McLaren und auch einem Brawn kämpfen, etwas mehr Leistung sollte uns also in die Punktejagd bringen. Es geht da draußen aber so eng zu, dass wir vom Training an voll da sein müssen." Ein wenig würde Sutil auch auf Regen hoffen, da es ihm damit gut zu gehen scheint - auch wenn er am Ende dann meist Pech hat. "Aber ungeachtet der Bedingungen muss man Leistung bringen und wir haben gezeigt, dass wir auch im Trockenen stark sein können. Ich will nicht bei jedem Rennen auf Regen warten."

Fisichella will es fürs Team machen

Etwas weniger schön als für Sutil war Giancarlo Fisichellas Ausflug in die Türkei, da er mit Bremsproblemen aufgeben musste. Immerhin baute ihn Sutils gutes Qualifying etwas auf und auf die Atmosphäre in Silverstone freut er sich wie jeder. Dem Team würde er ohnehin gerne eine gute Vorstellung bieten. "Das ganze Team arbeitet so hart und oft gibt es bei Punkten und Ergebnissen nur wenig Belohnung, deswegen hoffe ich, dass ich eine gute Show liefere, während sie zusehen können. Mit den neuen Upgrades bin ich sicher, dass es möglich sein wird." Wenig überraschend schätzt auch er die Strecke sehr und liebt den schnellen ersten Teil, wo das Gaspedal nur in Kurve vier kurz gelupft wird.

"Auch Kurve sieben, Stowe, ist eine weitere schnelle Kurve, die im vierten Gang gefahren wird, bevor die Haarnadel in Kurve acht kommt. Durch Club ist es recht schwierig, da das Auto auf allen vier Rädern rutscht und das Heck sehr nervös wird. Unter der Brücke durch ist es nun sehr einfach, aber vor ein paar Jahren war das echt schwierig. Die letzte Kurve durch den Stadion-Komplex bringt normalerweise Untersteuern, aber man braucht einen guten Ausgang, da es auf die Start-Ziel-Linie geht. Wenn dieses Jahr das letzte Rennen in Silverstone sein sollte, würde mich das traurig machen", erklärt Fisichella.