Den Traum vom Titelgewinn musste Fernando Alonso schnell aufgeben. Vor Saisonbeginn sprach er noch von Siegen und dem Titelkampf, jetzt muss er kleinere Brötchen backen. "Mathematisch ist es möglich, dass die WM nach 12 oder 13 Rennen entschieden ist", weiß der Spanier um die Überlegenheit von Brawn GP. "Sie haben das beste Auto. Es ist aerodynamisch sehr gut, hat guten mechanischen Grip, sie können die Kerbs angreifen, es ist einfach ein sehr starkes Auto, das zudem keine mechanischen Probleme hat und sehr gute Start hinlegt. Sie haben momentan keinen Schwachpunkt."

Entsprechend schwierig sei es, Brawn GP zu schlagen. "Sie sind die besten auf jedem Gebiet." Das sei sehr beeindruckend. "Außerdem geben sie nicht immer 100% im Rennen. Sie kontrollieren die Rennen, sie haben noch etwas im Ärmel." Dass sei gut für Jenson Button, aber schade für die Fans, die in den letzten beiden Jahren mit Titelentscheidungen im letzten Rennen verwöhnt wurden. "Die Leute lieben diesen Kampf, aber Jenson war klar der Beste und am Ende gewinnt immer der Beste."

Rubens Barrichello sei bislang keine Konkurrenz gewesen. "Bislang lief alles perfekt für Jenson, Rubens war weniger konstant. Jenson war in allen Trainings, Qualifyings und Rennen stärker." Dahinter sieht Alonso einen Kampf zwischen Red Bull und Ferrari. "Red Bull wird in der Türkei wieder stärker sein. Es wird nicht einfach für uns und Ferrari gegen sie zu bestehen."

Seine eigene Situation sollen neue Aerodynamikteile, vor allem am Frontflügel verbessern. "Aber unsere Gegner haben auch neue Teile, deshalb erwarte ich keine Revolution bei den Positionen. Es wird wohl alles gleich bleiben." Zwar arbeite man hart daran, die Situation zu verbessern, aber derzeit stecke man im Mittelfeld.

Alonso ist diese Situation nicht gewohnt. "Ich konnte 2005, 2006 und 2007 immer Rennen gewinnen, das war 2008 und in den ersten Rennen 2009 nicht der Fall." Stattdessen musste er hart für einen oder zwei Punkte kämpfen. "Daran musste ich mich gewöhnen. Hoffentlich wird es bald besser."