Freitags-Bestzeiten haben normalerweise wenig Bedeutung. In Monaco ist das anders. Erstens gibt es am Freitag keine Bestzeit, da schon am Donnerstag die Trainings gefahren werden und zweitens steht man dadurch zwei Tage lang in den Zeitenlisten ganz vorne. Bei einem Klassiker wie dem Monaco Grand Prix ist es deswegen durchaus verlockend, den ersten Trainingstag mit der schnellsten Zeit zu beenden. Dementsprechend wurde im zweiten Training am Donnerstagnachmittag auch auf die Tube gedrückt.

Lewis Hamilton mischte auch vorne mit, Foto: Sutton
Lewis Hamilton mischte auch vorne mit, Foto: Sutton

So war anhand der Zeitsprünge gegen Ende des Trainings deutlich zu sehen, dass einige Benzin aus dem Tank genommen hatten, um eine gute Zeit zu setzen. Diesen Sprint zur begehrtesten Trainings-Bestzeit gewann am Ende Nico Rosberg mit knappem Vorsprung. Mit seiner Zeit von 1:15.243 hatte er zwei Zehntel Vorsprung auf Lewis Hamilton. In den Top Fünf folgten Rubens Barrichello, Jenson Button und Felipe Massa. Wie intensiv gekämpft wurde, zeigte eine Szene zwischen Massa und Giancarlo Fisichella. Der Italiener wollte eine schnelle Runde drehen, blieb aber hinter dem Ferrari hängen, weswegen er sich beim Überholen mit wilden Gesten bei Massa beschwerte.

Die Bullen nicht ganz problemfrei

Sebastian Vettel konnte sich den sechsten Platz sichern. Wie Mark Webber, der am Ende Zwölfter wurde, hatte er aber einen etwas schleppenden Start in die Session. Erst nach rund einer halben Stunde kam Vettel auf die Strecke, bei Webber dauerte es rund 45 Minuten. Hinter dem Deutschen waren noch Heikki Kovalainen, Kimi Räikkönen, Kazuki Nakajima und Nelson Piquet Jr. in die Top Ten gefahren. Fernando Alonso hatte sich auch noch vor Webber gequetscht. Adrian Sutil zeigte mit Rang 13 ein kleines Lebenszeichen. Nicht so gut lief es für Sebastien Buemi, Nick Heidfeld und Timo Glock. Sie landeten auf den Rängen 15, 17 und 18.

Robert Kubica musste vorzeitig aussteigen, Foto: Sutton
Robert Kubica musste vorzeitig aussteigen, Foto: Sutton

Gar kein Glück hatte Robert Kubica. Am Morgen musste er wegen Bremsproblemen länger in der Box stehen als geplant, hatte am Nachmittag also einiges aufzuholen. Doch nach rund sechs Minuten war für den Polen die Session schon wieder vorbei. In der Auffahrt zum Casino fing das Heck seines F1.09 zu rauchen an und schließlich schlugen Flammen daraus hervor. Die Session war für Kubica damit vorbei, an Daten hatte er kaum etwas und der Motor dürfte wohl auch hinüber sein.

Verbremser

Nur etwas zu viel riskiert aber ohne Folgen davongekommen waren die Piloten, die in Sainte Devote etwas spät bremsten und den Notausgang nutzen mussten. Auf der Jagd nach guten Zeiten passierte das einigen. Sutil fuhr geradeaus, Massa ebenfalls, gleich ging es Webber und Bourdais. Ebenfalls verbremst hatten sich Andernorts Vettel und Rosberg.

Zufrieden zeigte sich nach der Session Mercedes-Sportchef Norbert Haug, nachdem die McLaren den eigenen Erwartungen gerecht wurden und recht weit vorne mitfuhren. "Ein ansprechender Auftakt für uns auf diesem schwierigen Stadtkurs", erklärte Haug. "Lewis und Heikki waren von Anfang an bei der Musik und diesen Trend wollen wir fortsetzen."