Ungeachtet von Benzin-Problemen oder Defekten war in Barcelona klar zu sehen, dass Ferrari einen ordentlichen Zahn zugelegt hat. Dennoch war ein Rückstand auf die Spitze nach wie vor da. Geht es nach Felipe Massa, dann wird sich der mittlerweile angesammelte Punkterückstand in der WM dieses Jahr auch nicht mehr aufholen lassen. "In der Weltmeisterschaft? Nein, das glaube ich nicht. Wir müssen realistisch sein: Nach fünf Rennen haben sie [Brawn GP] vier Siege. Auch wenn wir uns massiv verbessern und drei oder vier Zehntel vor ihnen liegen, werden sie weiter Punkte holen. Vergesst es", machte der Brasilianer das Ende seiner WM-Hoffnungen 2009 offiziell.

Wie groß der zeitliche Rückstand auf Brawn aktuell ist, wollte er nicht nur am Rückstand im Rennen festmachen, wo er rund drei Zehntel pro Runde langsamer schien. In Q2 am Samstag sei man zwei Zehntel zurück gewesen. "In Q3 waren wir wegen des Benzins vier Zehntel langsamer. Normalerweise ist das Bild im Rennen ähnlich. Zwei Zehntel sind im Rennen ein großer Unterschied. Die meiste Zeit fuhren sie langsam weg. Das ist also das wahre Bild im Moment." Ein paar Zehntel würden noch fehlen, fuhr er mit seinem Zahlenspiel fort, wobei er sich bei Red Bull nicht so sicher war, wie viel dorthin fehlt. Denn Massa fuhr immer vor Sebastian Vettel und wusste nicht, ob er ihn stark aufhielt oder der Deutsche gleich schnell war.

Ermutigende Fortschritte

Die Rundenzeiten nachdem er Vettel vorbeilassen musste, würden darauf hindeuten, dass Massa den Red Bull recht stark aufgehalten hat. "Wir müssen uns noch verbessern, aber ich denke, wenn man das jetzige Auto mit dem Auto von davor vergleicht, ist das ein großer Schritt nach vorne. Das ist sehr ermutigend." Der Unterschied besteht laut Massa darin, dass es sich nun besser fahren lässt, viel konstanter ist und man beim Bremsen aggressiver sein kann. "Wir haben einfach mehr Abtrieb. Es ist viel besser. Ich habe das sofort am Freitag gespürt."

Ärgerlich war dafür das Benzinproblem am Sonntag im Rennen, wobei Massa betonen musste, dass keine Fehlberechnung daran schuld war. "Wir hatten ein Problem mit der Maschine. Ich weiß aber nicht, ob das Problem ein menschliches oder maschinelles war. Wir müssen das analysieren." Frustrierend war es dennoch, denn nach einem Kampf von rund 62 Runden musste er zurückstecken. "Ich habe im letzten Run schon Benzin gespart, aber das war nicht genug, also musste ich rausnehmen und Vettel fahren lassen. Ich verlor einen Platz an Fernando und fast noch an Nick, das war also recht frustrierend." Ob noch ein Stopp die klügere Variante gewesen wäre, konnte Massa nicht genau sagen.