Mit strenger Miene verfolgte Luca di Montezemolo den Bahrain-GP. Seine Laune besserte sich erst als Kimi Räikkönen als Sechster die ersten WM-Punkte für Ferrari holte. Der Finne blieb trotz des ersten kleinen Erfolgs nach drei Nullnummern wie immer cool. "Ich bin lange genug in der Formel 1, dass ich mir darüber keine Gedanken mache. Ich habe einfach versucht, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Ich bin glücklich über die Punke, aber Platz sechs ist noch lange nicht das, was wir anstreben. Wir müssen uns weiter verbessern", erklärte der Finne.

Für Räikkönen wäre noch mehr drin gewesen, wäre sein letzter Boxenstopp problemlos verlaufen. "Es gab ein Problem an der Verkleidung am linken Vorderrad, was mich Zeit gekostet hat. Wir hätten vor Barrichello rauskommen können", weiß Räikkönen. Eine Schrecksekunde erlebte Ferrari bereits kurz nach dem Start in Kurve eins. Räikkönen fuhr Felipe Massa über den Frontflügel, der Brasilianer musste an die Box und sich einen neuen Frontflügel abholen. "Das war ein ganz normaler Rennunfall. Die erste Kurve ist sehr eng. Barrichello bremste spät, drückte mich raus, doch da war Kimi. Ich war in einem Sandwich und versuchte auszubrechen. Doch dann fuhr Kimi über meinen Frontflügel", schilderte Massa den Unfall.

Massa ohne Telemetrie

Für den Brasilianer verlief das Rennen alles andere als reibungslos. Erst der Zwischenfall in Kurve eins, dann fiel beim Ferrari-Piloten auch noch die Telemetrie aus. "Ich fuhr das ganze Rennen ohne Telemetrie. Das Team konnte nicht sehen, was ich mache oder wie das Auto reagiert. Dann bekam ich noch ein Problem mit KERS", erklärte Massa. Die Performance des Autos stimmte allerdings beide Ferrari-Piloten zuversichtlich. "Als ich allein fuhr, war der Speed sehr stark. Ich bin die fünft- oder sechstschnellste Runde im Rennen gefahren"; erklärte Massa.

Das Auto sei gut und konkurrenzfähig gewesen. "Wir hätten sicherlich heute mit beiden Autos in die Punkte fahren können", ist Massa überzeugt. Für Kimi Räikkönen ist nicht KERS der Grund für den Leistungsschub, sondern die Streckencharakteristik. "Wir haben KERS schon vorher eingesetzt und waren trotzdem nicht so nah dran wie heute. Uns kommt die Strecke entgegen. Außerdem hatten viele Teams Probleme mit den Reifen, das hat uns geholfen", meinte Räikkönen. In Barcelona hofft man auf die Konkurrenz aufschließen zu können. "Wir hoffen, dass wir einen Schritt nach vorne machen können. Jedes Team bringt zwar Updates an die Strecke, aber wir hoffen, dass unser Schritt groß genug ist", verriet Räikkönen.