Red Bull mag am Sonntag sein erstes Formel-1-Rennen mit Renault-Motoren gewonnen haben und in diesem Jahr vielleicht noch weitere damit gewinnen, doch im nächsten Jahr könnten Triebwerke eines anderen Herstellers im Heck des Einsatzfahrzeuges von Sebastian Vettel stecken.

So berichten unsere Kollegen von Autosport, dass Red Bull mit Mercedes über eine Motorenlieferung ab 2010 verhandeln soll. Der Vertrag mit Renault läuft am Jahresende aus. Vor den Franzosen fuhr Red Bull mit Ferrari-Motoren, die man jedoch an das Schwesterteam Toro Rosso abschob, da Stardesigner Adrian Newey lieber einen Renault-Motor verbauen wollte. Die Quittung gab es 2008: Der Renault-Motor war zu schwach, das Schwesterauto mit Ferrari-Triebwerk teilweise besser.

"Es ist noch zu früh, um über nächstes Jahr zu sprechen", wiegelte Teamchef Christian Horner offiziell ab. "Hoffentlich wird Renault noch dabei sein", spielte er auch auf die Rückzugsgerüchte an. "Mercedes ist wohl der stärkste Motor, aber der Renault steht seinen Rivalen in nichts nach", fügte er als Noch-Renault-Kunde an.

Gefahr eines Mercedes-Rückzugs

Mit Mercedes könnte er aber auch schlecht fahren: Nachdem sich der Betriebsrat gegen das F1-Engagement ausgesprochen hat und Mercedes ohnehin dem Kostendruck unterliegt, könnte das Unternehmen früher als Renault den Stecker aus dem F1-Programm ziehen.

Eine wichtige Rolle dabei könnte eine Bestrafung von McLaren am nächsten Mittwoch sein. Dann entscheidet die FIA über die Lügenaffäre von Australien. Derzeit beliefert Mercedes neben McLaren auch Brawn GP und Force India mit Motoren. "Ross Brawn hat bewiesen, dass man Motoren in letzter Minute wechseln kann", meinte Horner. Mercedes würde bei so vielen Teams jedoch in Probleme geraten, gerade, weil man schon für dieses Jahr eine Sondergenehmigung brauchte, um ein drittes Team zu beliefern.