Mittlerweile ist der 2. April und die Neuauflage der Causa Jarno Trulli/Lewis Hamilton ist nicht vom Tisch. Am Mittwoch war aufgekommen, dass die FIA trotz des zurückgezogenen Einspruchs von Toyota die Vorgänge neu aufrollen will, die zur Bestrafung von Trulli in Australien geführt hatten. Mittlerweile wurden der Italiener und auch Hamilton zu den Stewards gerufen, die neue Beweise vorliegen haben. Dabei soll es sich um den Funkverkehr zwischen Hamilton und seinem Team handeln und daraus soll hervorgehen, ob der Brite Trulli in Melbourne absichtlich vorbeigelassen hatte oder nicht. Trulli hatte wegen Überholens hinter dem Safety Car eine Strafe von 25 Sekunden erhalten, die ihn von Rang drei auf Platz zwölf zurückwarf, während Hamilton damit Dritter wurde.

Für den Toyota-Piloten scheint der Fall jedenfalls ganz eindeutig gelagert zu sein. "Die FIA hat es bei der Entscheidung falsch hinbekommen. Wir haben alle Beweise, inklusive Hamiltons Eingeständnis, dass ich ihn nicht überholt habe. Er ließ mich vorbei. Hamilton hatte ein Problem und wurde langsamer, er stoppte beinahe. Er erlaubte es mir, vorbeizufahren. Ich konnte nichts Anderes machen, als weiterzufahren und um das zu machen, musste ich ihn überholen", sagte er der New Strait Times.

Direkt nach dem Rennen meinte auch Hamilton, dass er Trulli absichtlich vorbeigelassen hatte. Warum dann nach dem Steward-Meeting in Melbourne eine Strafe ausgesprochen wurde, ist allerdings nicht klar. Das könnte eigentlich nur passiert sein, wenn dort etwas Anderes gesagt wurde. Laut Artikel 179b des internationalen Sportkodex kann die FIA die Untersuchung neu eröffnen, wenn es neue Beweise gibt - und die scheint es ja zu geben. Ein Ergebnis der Anhörung steht bislang noch aus.