Der Gesichtsausdruck von Nick Heidfeld sprach nach Platz elf im Qualifying Bände. "Es ist klar, dass ich nicht zufrieden bin. Ich habe erwartet, dass ich es in die Top-ten schaffe. Auch wenn es gestern und heute nicht so gut für uns ausgesehen hat, sollten wir eigentlich stärker sein als die Ergebnisse es vermuten lassen. Die Zeiten liegen eng beieinander. Robert [Kubica] hat es ins Q3 geschafft, für mich hat es nicht gereicht", erklärte Heidfeld.

Dass er im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Robert Kubica mit KERS unterwegs war, sei nicht der Grund für das schlechte Abschneiden gewesen. "Ich denke immer noch, dass KERS der richtige Weg hier ist. Gerade in der Anfangsphase gibt es noch so viele Sachen zu lernen, deshalb ist es besser, wenn man mit KERS fährt", meinte der Deutsche. Überrascht zeigte sich Heidfeld von der Performance einiger Teams im Qualifying. "Ich habe Williams und Red Bull Racing nicht so stark eingeschätzt. Ferrari habe ich etwas stärker erwartet, aber nur ein klein bisschen."

Diffusor als Geheimwaffe

Es sei für ihn auch klar gewesen, dass Brawn GP vorne mitmische. "Allerdings habe ich nicht erwartet, dass sie so schnell sein werden. Die Ingenieure haben hochgerechnet, dass Brawn GP über eine halbe Sekunde schneller sind als alle anderen Teams. Das ist eine Welt", verriet der BMW Sauber-Pilot. Ausschlaggebend für die unglaublichen Rundenzeiten sei der umstrittene Diffusor von Brawn GP. "Der Unterboden ist optimal in das Gesamtpaket eingebettet und deshalb sind sie so schnell", so Heidfeld.

"Ich gebe zu, dass ich immer noch hoffe, dass der Diffusor für illegal erklärt wird oder dass wir möglichst bald etwas Ähnliches am Auto haben", erklärte der Deutsche. Wieweit BMW Sauber mit einer Lösung für das Diffusorproblem ist, wollte Heidfeld nicht verraten. Nur soviel sagte der Deutsche dazu: "Jedes Team arbeitet an diesem Teil. Williams, Toyota und Brawn GP arbeiten sicher ebenfalls an einem Plan B, sollte der Unterboden doch noch verboten werden."