Die spanischen Sportmedien sind nur selten darum verlegen, ein wenig zu spekulieren und auch den kleinsten Gerüchten möglichst viel potentiellen Wahrheitsgehalt einzuräumen. Deswegen waren sie nach dem Saisonfinale in Brasilien auch wieder eifrig damit beschäftigt, Fernando Alonso als möglichen Überraschungskandidaten doch noch zu Ferrari zu schreiben, wo er mit Kimi Räikkönen seinen Renault-Platz tauschen sollte. Einfädeln würde die Aktion Luca di Montezemolo, war gleich in mehreren Blättern zu lesen. Derlei Gerüchte gehen dem Ferrari-Präsidenten mittlerweile allerdings schon auf die Nerven.

"Ich will keinen mangelnden Respekt gegenüber Alonso oder sonst irgendjemandem zeigen, aber wir haben schon zwei Fahrer. Wir bleiben bei dem, was wir für nächstes Jahr bestätigt haben. Alles Andere ist erfunden und ich hoffe, diese Geschichten hören auf", betonte Montezemolo gegenüber der Zeitung La Repubblica. Um gleich allen weiteren Gerüchten vorzubeugen, sagte er, dass auch die beiden Testfahrer Luca Badoer und Marc Gene bestätigt seien. "Ein Team, das gewinnt, ändert sich nicht. Und wir haben gewonnen", verwies er auf den Sieg in der Konstrukteurs-WM dieses Jahr.

Räikkönen kommt wieder

Seine beiden Einsatzfahrer musste Montezemolo auch gleich noch einmal lobend erwähnen. So meinte er zu Massa, dass seine Leistung in diesem Jahr und seine Vize-Weltmeisterschaft bewiesen hätten, dass er die Qualität habe, Weltmeister zu werden. Und auch Kimi Räikkönen wurde mit positiven Worten bedacht. "Ich rechne damit, dass er wieder die außergewöhnliche Leistung abrufen wird, die er am Ende des vorigen und zu Beginn dieses Jahres gezeigt hat", erklärte der Ferrari-Präsident gegenüber der Zeitung La Stampa.

Außerdem musste er betonen, dass auch der nunmehrige Weltmeister Lewis Hamilton in diesem Jahr Fehler gemacht habe. In Spa habe der Brite aber beispielsweise das Glück gehabt, im Kies und nicht in der Leitplanke zu landen. "Dass Räikkönen geht, wurde nie besprochen: seine Punkte waren für den Konstrukteurs-Titel wertvoll. Die Ferrari-Paarung ist die stärkste in der Weltmeisterschaft: wir ändern nichts", betonte er noch einmal. Was die weitere Zukunft betraf, so musste er aber zugeben, dass dann alles möglich sei. "Ich werde auch eines Tages zurücktreten. Aber nächstes Jahr wollen wir den Fahrertitel mit Massa und Räikkönen zurückholen und wir haben vollstes Vertrauen, dass wir das auch tun werden."