Nico Rosberg beginnt das vorletzte Rennwochenende des Jahres in Shanghai ähnlich pessimistisch wie vor einer Woche in Japan. "Unser Auto wird hier nicht so super sein", sagt er offen. "Ich hoffe, dass wir irgendwie Punkte holen können, aber das wird sehr schwierig." Mit Shanghai stehe die zweite Strecke innerhalb einer Woche an, die dem Williams nicht liegt. "In Fuji wäre es sogar möglich gewesen, Punkte zu holen, aber hier wird es sehr schwierig."

Der Shanghai International Circuit sei traditionell keine Williams-Strecke und man habe hier im letzten Jahr eines der schlimmsten Rennen erlebt. "Also erwarte ich nicht viel." Regen würde ihm helfen und könnte am Sonntag auch kommen. "Aber ich gehe nicht besonders optimistisch ins Wochenende."

Renault: Vom Gegner zum Sieger

Noch frustrierter stimmt den Deutschen die aktuelle Hochform von Renault. "Das ist sehr enttäuschend", gesteht er. "Renault war in den ersten Rennen unser Gegner, nach dem dritten Rennen in Bahrain waren wir schneller. Wir haben sie fair auf der Strecke geschlagen und sie hatten keine Chance gegen uns." So sei Renault der direkte Gegner von Williams gewesen, aus deren Sicht maximal auf Augenhöhe mit ihnen. "Es ist schockierend, dass sie jetzt um Siege fahren und wir absolut nirgends sind."

Rosberg ist frustriert., Foto: Sutton
Rosberg ist frustriert., Foto: Sutton

Überhaupt ist die gesamte Saison nicht nach seinen Vorstellungen verlaufen. "Ich bin total unzufrieden mit meiner Saison", sagt Rosberg. "Ich habe mir viele Hoffnungen gemacht, weil es letztes Jahr immer weiter nach oben ging." Der Podestplatz zum Saisonbeginn schürte die Erwartungen weiter, obwohl er wusste, dass dies nicht der wahre Speed des Autos war. "Aber wir waren dort, wo wir sein wollten: eindeutig das viertbeste Team."

Das änderte sich im Laufe der Saison und gipfelte in dem Formabfall im Vergleich zum Gegner der ersten Rennen, nämlich Renault. Konnte man sie zu Beginn noch klar schlagen, fährt Renault jetzt um Siege und Williams um Platz 14. "Sie sind im Qualifying bis zu einer Sekunde schneller als wir. Das ist schockierend." Die finanziellen Engpässe seines Teams spielten laut Rosberg keine Rolle bei der Entwicklung. "Ich weiß, dass es keine Kompromisse gegeben hat." Alles sei mit Vollgas vorangetrieben worden.