Die Ergebnislisten sind unbarmherzig, grausam und eindeutig: Kimi Räikkönen hat seit dem Großen Preis von Spanien am 6. April kein Rennen gewonnen. In den letzten drei Rennen holte er noch nicht einmal einen WM-Punkt, insgesamt blieb er fünf Mal ohne Zähler. Das ist nicht unbedingt die Statistik eines Titelanwärters.
"Dieser Sport kann manchmal ganz schön hart zu verdauen sein", gesteht der amtierende Champion. "Man greift an, gibt alles, aber es scheint so, als ob es immer schief geht." Auch er ist sich der langen Durststrecke seit dem letzten Sieg, ja sogar seit der letzten Punkteankunft bewusst. "Man muss nicht Einstein sein, um zu verstehen, dass dies nicht der richtige Weg ist, um Weltmeister zu werden." Noch sei es nicht vorbei, "aber jetzt benötige ich ein Wunder; der Blitz muss zweimal an derselben Stelle einschlagen." Vorzugsweise bei Felipe Massa und Lewis Hamilton. Doch KERS ist noch nicht im Rennbetrieb...
Räikkönen kämpft noch immer mit fehlendem Grip, was sich aufgrund der niedrigen Temperaturen auch im Regen von Monza wiederholte. "Ich habe es nicht verlernt, im Regen zu fahren, aber wenn man keinen Grip hat, kann man kaum etwas unternehmen."
An seiner Entschlossenheit nage das nicht. "Ich möchte noch in dieser Saison wieder gewinnen", kündigt er an. Das Team möchte unterdessen beide WM-Titel einfahren, für den einen braucht es zwei starke Fahrer und für den anderen möglicherweise auch, denn mittlerweile muss Ferrari, entgegen aller öffentlichen Aussagen, auf Felipe Massa als Titelanwärter setzen.
"Sie werden ihr Bestes geben, um ihre Ziele zu erreichen. Ich werde mein Bestes geben, wie immer." Eine klare Ansage zur Hilfestellung für Massa ist das noch immer nicht, obwohl dieser zuletzt forderte: er habe Räikkönen im letzten Jahr geholfen, jetzt solle dieser es ihm gleichtun. Räikkönen denkt allerdings schon an die Zukunft: "Ich werde nie vergessen, was im letzten Jahr passiert ist und ich möchte es wiederholen." Gemeint ist der Weltmeistertitel, aber nicht für Massa.
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