Neben einem Skandal, der ihm vielleicht vorzeitig die Präsidentschaft kosten könnte, hat Max Mosley auch Zeit, Briefe zu schreiben. Aktuell hat er einen an die Teams verfasst, der sich mit dem Thema KERS (Energierückgewinnungssystem) beschäftigt und dabei die Entwicklung des Regelwerks für die Jahre 2009 bis 2013 entwirft. Unsere Kollegen von Autosport haben eine Kopie des Briefes gesehen und darin stand, dass Mosley vorschlägt, dass die Autos ab nächster Saison vom KERS rund 60 Kilowatt an Energie von einer Achse beziehen dürfen. Damit hätten die Fahrer rund 400 Kilojoule pro Runde, die sie in Form eines Boost-Knopfes einsetzen könnten.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Nach Mosleys Vorschlag soll sich dieses Limit bis 2011 verdoppeln und 2013 soll KERS dann von beiden Achsen 200 Kilowatt beziehen dürfen, womit 1,6 Megajoule pro Runde zur Verfügung stünden. Damit soll unter anderem auch die Entwicklung der Systeme in gezielten Schritten erfolgen und nicht alles immer auf demselben Niveau bleiben. Zudem will die FIA nach 2012 billigere Motoren in der Formel 1 haben, da die Homologierung der aktuellen Aggregate dann ausläuft.

Und noch einen Vorschlag hatte Mosley gemacht, damit sich die Teams noch eingehender mit den Energierückgewinnungssystemen beschäftigen. Er würde den Mannschaften erlauben, das KERS so zu entwickeln, dass Energie aus anderen Hitzequellen im Auto bezogen wird und diese dann direkt ins Antriebssystem geleitet werden darf und nicht per Boost aktiviert werden muss. Solche Systeme sollen nach Mosleys Vorstellung zwar nicht verpflichtend sein, könnten die Teams aber zu weiteren Entwicklungen anregen.

"Zusätzlich zum KERS denken wir, dass es interessant wäre, ab 2011 die Rückgewinnung von maximal 20 kW vom Kühlsystem zu erlauben, die direkt dem Antrieb zugeführt werden. Hitzerückgewinnung wäre eine komplett neue und straßenrelevante Technologie. Die Idee ist, es zu erlauben aber nicht zu verlangen. 2013 würde der neue Motor dann auch die Rückgewinnung aus dem Auspuff erlauben", schrieb Mosley. Wie er aber noch klarstellte, sei sein Entwurf keine Richtlinie, sondern ein Ausgangspunkt für eine Diskussion. Er hoffte, beim Treffen des World Motor Sport Council im Juni eine allgemeine Richtung herausgearbeitet zu haben.