Innerhalb der FOTA herrscht scheinbar weiterhin Unklarheit über die genaue Regelung, welche expliziten Bereiche mit unter die festgesetzte Limitierung des Budgets der Teams fallen sollen und welche nicht. Die kostspielige Entwicklung von KERS ist dabei unter den Teams genauso diskutabel, wie die Frage nach der Laufzeit des Beschlusses und den möglichen Strafen im Falle eines Verstoßes gegen die Regel. Auch wenn bis dato keine Einigkeit erzielt wurde, äußerte sich der Generalsekretär der Vereinigung Simone Perillo nun positiv über den Stand der Verhandlungen. "Ich bin zuversichtlich, dass eine Übereinkunft erreicht werden wird", meinte Perillo.

Während die Teamvereinigung FOTA also versucht eine neue Budgetreglementierung für die Jahre 2011-2017 unter Dach und Fach zu bringen, hat das Weltmeister-Team von Red Bull alle Vorwürfe von sich gewiesen, man hätte die festgesetzte Budgetgrenze im letzten Jahr überschritten.

Kritiker werfen Red Bull vor, dass sich das Team in den letzten Sitzungen der FOTA besonders dafür eingesetzt haben soll, die strenge Regelung nochmals zu überarbeiten und gewisse eingeschränkte Entwicklungsbereiche aus der Reglementierung heraus zu nehmen. Dieses Verhalten des Teams veranlasste unter anderem Ex-FIA-Präsident Max Mosley zu Ende des vergangenen Jahres dazu, seine Vermutung zu äußern, Red Bull habe die Budgetlimits eventuell bereits überschritten und sei daher nun um eine Änderung bemüht.

Faire Regelung erwünscht

Red-Bull-Teamchef Christian Horner stellte nun klar, dass solche Verdächtigung absolut unangebracht seien. Horner sagte, dass das Team innerhalb des Limits geblieben wäre, für das es 2010 auch zugestimmt hatte und dass der Versuch eine Veränderung anzustreben rein dadurch motiviert sei, dass man die Reglementierung für alle Beteiligten fair gestalten wolle.

Christian Horner kann mit den Verdächtigungen nichts anfangen - er zeigt sich gelassen, Foto: Red Bull/GEPA
Christian Horner kann mit den Verdächtigungen nichts anfangen - er zeigt sich gelassen, Foto: Red Bull/GEPA

"Die Beschränkungen waren eine positive Sache für die Formel 1 - denn sie haben wirklich Kosten eingespart", sagte Horner gegenüber Autosport. "Auch entgegen allen Spekulationen - wir waren 2010 komplett innerhalb des Limits. Zudem hat Red Bull ohnehin nur das dritt- oder viertgrößte Budget in der Formel 1. Wir haben einfach eine großartige Effizienz erreicht, indem wir die Angestelltenzahl massiv reduziert haben", meinte der Engländer.

"Wir alle wollen die Kosten senken und die Limitierung ist ein guter Weg dieses Ziel zu erreichen - so lange sie beständig, fair, gerecht und transparent, was die Aktivitäten der einzelnen Teams betrifft, ist", stellte Horner klar. "Das ganze ist wie wenn man einen Ballon zusammenpresst", verglich der Red-Bull-Teamchef. "Man will ja nicht einfach nur das eine Ende zusammenquetschen, nur um dann zu merken, dass die ganze Luft einfach in die andere Richtung entwichen ist", meinte der Engländer.