Wenn die Weihnachtsmänner die Schaufenster füllen und die Lebkuchen die Tische schmücken, rückt das Jahresende unweigerlich näher. In der Formel 1 bedeutet dies, dass es Zeit für Rückblicke und Analysen wird. "Wir hatten eine spannende Saison, die letzten drei Rennen waren packend - man hätte kein besseres Skript schreiben können", bilanzierte FIA-Präsident Max Mosley auf dem Motorsport Business Forum in Monaco. Das Jahr hatte mit der Spionageaffäre und den vielen Auseinandersetzungen vor FIA-Gerichten aber auch einige negative Seiten.

"Es wurde viel über die Saison geschrieben", so Mosley, "aber kein einziger Artikel hat den wichtigsten Aspekt erwähnt: 2007 war die 13. Saison in Serie, in der wir keinen tödlichen Unfall hatten. Das wird mittlerweile als gegebenen hingenommen, aber das ist es nicht. Es kann jeden Moment wieder passieren." Mosley war als treibende Kraft hinter den verstärkten Sicherheitsstandards nicht ganz unbeteiligt an dieser positiven Bilanz der vergangenen Jahre.

Die Querelen um Punktabzüge, Strafen und Spionageaffären haben der Formel 1 jedoch kaum geschadet. "In Indien lieben wir es, über Kontroversen zu diskutieren", sagte Vijay Mallya, der neue Eigentümer des Force India Teams. "Es ist nicht gut, wenn Spionageanschuldigungen existieren, die vermeidbar gewesen wären, aber es hatte keinen negativen Einfluss auf das Interesse der Menschen an der Formel 1 in Indien."

Toyota-Präsident John Howett sieht das ähnlich. "Es ist schwierig, so etwas zu verhindern." Die Doping-Thematik bei der Tour de France und in der Leichtathletik, die Wettskandale im Fußball, überall gebe es Skandale und Affären. "Die Welt, in der wir leben, wird stark in den Medien ausgebreitet und manchmal aus dem Rahmen getrieben." Auch Mario Theissen sagt, dass aus Geschäftssicht manche der Aufreger 2007 gut waren, um Aufmerksamkeit zu erlangen, "aber wir hatten eindeutig zu viel Politik, zu viele juristische Auseinandersetzungen. Wir müssen uns zusammensetzen und überlegen, wie wir das unter Kontrolle bekommen können, wie wir unsere Probleme intern lösen können, ohne dass sie öffentlich werden." Das ist doch ein guter Vorsatz für das Jahr 2008.