Nachdem sich die Anwälte bei der Berufungsanhörung in London zur Benzin-Affäre von Interlagos in ihren Argumenten gegenseitig einen Kleinkrieg geliefert hatten und Ian Mill von McLaren darauf gepocht hatte, dass BMW Sauber und Williams disqualifiziert, sowie Lewis Hamilton weiter vorne platziert werden sollte, meldete sich noch einmal Martin Whitmarsh zu Wort. Er betonte, dass McLaren lediglich auf Basis der Disqualifikationen aufgrund von Übertretungen des technischen Reglements der vergangenen 20 Jahre argumentiert habe. Eine Disqualifikation von BMW Sauber und Williams sei nicht das Ziel.

"Bei der heutigen Anhörung hatten alle Parteien die Gelegenheit, Beweise vorzulegen und aus ihrer Sicht der Fakten Argumente vorzubringen. Jetzt liegt es in den Händen des FIA Berufungsgerichts, sich zu beraten und eine Entscheidung zu fällen", sagte Whitmarsh. Er wiederholte noch einmal das, was er bereits am Mittwoch gesagt hatte. Das Team wolle nur das Reglement klargestellt haben, da durch die Entscheidung der Stewards in Brasilien eine Unklarheit entstanden sei. "Wir wollen nicht die Fahrer-WM gewinnen", betonte er.

"Das Argument unseres Anwalts, wonach die passende Strafe eine Disqualifikation der Autos sei, basiert auf der Tatsache, dass es in den vergangenen 20 Jahren in der Formel 1 so passiert ist, wenn es während eines Rennens eine Überschreitung der technischen Regeln gab." Whitmarsh meinte, dass es aus juristischer Sicht das richtige Argument war, man aber jenes Ziel nicht verfolge. Am Freitag soll schließlich bekannt gegeben werden, wie die endgültige Entscheidung aus Sicht der Sportrichter aussieht.