Sebastien Bourdais hat in seiner Motorsport-Laufbahn schon viel gewonnen, doch für ein Cockpit in der Formel 1 hat es für den 28-jährigen bislang nie gereicht. Wenn man Gerhard Berger nach den Testfahrten in Spa so hört, könnte sich das allerdings bald ändern. "Meine Stimme hat er", sagte der Mitbesitzer des Toro Rosso Teams danach gegenüber Auto Motor und Sport. Denn Bourdais habe bei seinem Testeinsatz alles richtig gemacht und genau das geliefert, was man von ihm erwartet habe, erklärte Berger weiter. Bis Ende Juli hat man nun noch eine Vertragsoption auf den Franzosen und bis dahin wird man sich wohl endgültig entscheiden.

Dass die Entscheidung zu Gunsten von Bourdais ausfallen könnte, zeigt auch die Reaktion von Teamchef Franz Tost auf die Vorstellung in Spa. "Er war auf Anhieb so schnell wie unsere Fahrer Scott Speed und Vitantonio Liuzzi, und er hat nicht einen Fehler gemacht", meinte er. Für die beiden Stammfahrer wird die Luft damit etwas dünner, vor allem auch, weil Tost am Montag in einem Interview des Teams offen darüber gesprochen hatte, dass sie sich noch verbessern könnten.

Zudem sind bei Toro Rosso auch noch andere neue Piloten im Gespräch. So ließ Gerhard Berger, ebenfalls gegenüber Auto Motor und Sport wissen, dass man auch an Sebastian Vettel und Ralf Schumacher interessiert sei. "Ein Mann mit Erfahrung täte uns gut", sagte er und fügte hinzu, dass man deswegen auch schauen müsse, was Giancarlo Fisichella im kommenden Jahr mache. Bei Vettel blieb der Österreicher etwas zurückhaltender, da er nach dem einen Rennen in Indianapolis kein Urteil fällen wollte. Um den wahren Speed zu sehen, müsse er schon ein paar Rennen am Stück zeigen, meinte Berger dazu. Gänzlich unbeeindruckt war er von Vettel aber nicht. "Der Junge gefällt mir. Er hat Hirn und die richtige Berufsauffassung. Das ist schon mal die halbe Miete", sagte er.