Kein Team hat in dieser Saison bisher mehr enttäuscht als Honda. Auch in der langen Pause zwischen den ersten drei Rennen und dem Europaauftakt in Barcelona konnten die Japaner keinen nennenswerten Boden gut machen. Dennoch könnte Honda zumindest in Monaco ein wenig besser dastehen als zuletzt, oder besser gesagt: nicht ganz so schlecht. Bei den Testfahrten in Le Castellet waren die Honda-Zeiten an den ersten beiden Tagen zwar nicht schnell, aber doch etwas näher an der Spitze. Das waren die beiden Tage, an denen auf einem Monaco ähnlichen Streckenlayout das Setup für den kommenden Grand Prix eingestellt wurde.

Wunderdinge sind von Honda aber natürlich nicht zu erwarten, auch wenn der technische Direktor Shuhei Nakamoto nach den Tests seine optimistischen Standard-Phrasen zum Besten gab: "Wir haben eine Menge nützlicher Daten gesammelt, die wir für die kontinuierliche Entwicklung des RA107 benutzen werden. Wir glauben, dass wir unsere Performance stufenweise verbessern können."

Zumindest für die Fahrer macht sich wahrscheinlich zum ersten Mal seit langem wieder so etwas wie Vorfreude auf einen Grand Prix bemerkbar. Die hat zum einen etwas mit dem besonderen Flair des glamourösen Traditionsrennens zu tun. "Es ist ein komplett anderes Rennen im Vergleich zu allen anderen mit so viel Geschichte und für mich bedeutet es noch mehr, da ich in Monaco wohne. Es ist also eines meiner Heimrennen", erzählt Jenson Button.

Barrichello und Button sollten sich in Monaco tunlichst nicht wieder behaken., Foto: Sutton
Barrichello und Button sollten sich in Monaco tunlichst nicht wieder behaken., Foto: Sutton

Zum anderen kommt dem Fahrer in Monaco eine besondere Bedeutung zu - und das, obwohl Überholen fast unmöglich ist. "Die gesamte Runde ist eine Non-Stop-Herausforderung und man muss die ganze Zeit voll konzentriert sein", erklärt Button. "Man muss das Auto von den Begrenzungsmauern fernhalten, darf aber auch keine Angst haben, während des Rennens ein paar Kratzer abzubekommen. Dieser Kurs belohnt Präzision wie kein anderer."

Wie sich eine Belohnung in Monaco anfühlt kennt Buttons Teamkollege Rubens Barrichello ganz gut: "Ich habe ein paar fantastische Erinnerungen an diesen Ort, denn ich stand hier schon vier Mal auf dem Podium." Allerdings war der Brasilianer damals im überlegenen Ferrari unterwegs. Dennoch bietet der Stadtkurs von Monte Carlo den beiden Piloten eine Möglichkeit zu zeigen, dass sie trotz eines aerodynamisch verkorksten RA107 das Autofahren nicht verlernt haben.