Lobeshymnen über Lewis Hamilton sind in diesen Tagen überall zu finden. Vor allem in Großbritannien ist die Manie über den Neuling beinahe schon in einen tranceartigen Zustand übergegangen, aus der das Land nur durch ein traumatisches Erlebnis - beispielsweise Adelaide 1994 - wieder erweckt werden könnte. Passend zu Adelaide 1994 war es Damon Hill, der ein bisschen vorsichtigere Worte wählte, um Hamiltons Einstieg in die Formel 1 zu beschreiben.

"Was er bislang getan hat, war eine Versicherungspolizze, weil es wird den ein oder anderen Schluckauf zwischen jetzt und dem Saisonende geben. Es wird der dumme Fehler passieren, aber die Leute werden ihm das aufgrund seiner bisherigen Leistungen verzeihen", erklärte Hill gegenüber der Times. Neben dieser zurückhaltenden Betrachtung, kam Hill aber auch nicht umhin, die Leistungen seines Landsmannes zu loben. "Er hat traumhaft begonnen. Abgesehen von einem Sieg hat er gezeigt, dass er ohne Probleme in der Lage ist, an der Spitze mitzufahren. Er humpelt nicht in die Formel 1, er kam und veranlasste die Leute, sich aufzusetzen und ihn zu bemerken."

Für Hill ist Hamilton der erste Brite seit langem, der dominieren und für längere Zeit an der Spitze mitmischen könne. Alle Faktoren seien dafür passend. "Inklusive des Rücktritts von Michael Schumacher, der Platz für neue Stars gemacht hat", vergaß der Weltmeister von 1996 auch den zweiten großen Protagonisten von Adelaide 1994 nicht. Ein Sieg von Hamilton ist laut Hill nur mehr eine Frage der Zeit: "Zwischen jetzt und dem Ende der Saison wird das passieren und dann wird er wachsen und sich selbst anders sehen. Und wir alle werden ihn als WM-Anwärter sehen."