Beine hochlegen, Joggen und In-sich-Gehen - das Programm von Timo Glock am Montag und Dienstag. Zwischen den beiden Formel 1-Tests mit BMW und den dazwischen gequetschten GP2-Probefahrten genoss der Odenwälder die letzten Tage des iberischen Herbstes - bei einem Freund der Familie in der Nähe des Ferienortes Alicante.

Nach der Vielfahrer und -fliegerei in der Woche zuvor waren die Tage nach dem Ersten Advent für Timo auch die erste Chance, das Erlebte gedanklich noch mal Revue passieren zu lassen. "Natürlich machte ich mir dabei auch Gedanken, was ich an mir und meiner eigenen Leistung noch verbessern kann", reflektiert er vor dem zweiten BMW-Test, der am 8. Dezember in Jerez de la Frontera ansteht. "Aber dabei wäre mir kein einzelner Bereich eingefallen, auf dem ich mich tierisch verbessern müsste. Das soll nicht heißen, dass in Barcelona schon alles perfekt war - ganz und gar nicht. Aber ich glaube nicht, dass es einen Bereich mit besonders großem Nachholbedarf gibt. Von der Leistung her kann ich mich beim nächsten Test sicher noch ein bisschen steigern, weil ich das Auto besser kenne. In Jerez muss der nächste Schritt folgen - und der bedeutet: Steigerung in allen Bereichen; dazu gehört dann zwangsläufig auch die Rundenzeit."

Am Nikolaustag flog Timo nach Jerez - allerdings erst am Abend. Der Flughafen in der Heimatstadt des Sherry ist so klein, dass die Flieger nicht nur nicht direkt am Terminal andocken können - die Gäste müssen die paar Meter vom Flugzeug zur Ankunfts- und Abfertigungshalle sogar zu Fuß zurücklegen, in einer karawanenartigen Zeremonie durch Absperrungen geleitet.

Am Abend des 6. Dezember schaute Timo noch kurz im Fahrerlager der ehemaligen Formel 1-Rennstrecke in Andalusien vorbei, die heutzutage neben Grand Prix-Tests auch für die Spanische GT-Meisterschaft und für Motorradrennen genutzt wird, "um Hallo zu sagen, mich mal zu melden und ein paar Details, etwa das Hotel, zu klären. Am Donnerstag werde ich dann - genau wie in Barcelona - den ganzen Tag am Funk hängen und bei den Briefings mit dabei sein, um mich so wieder auf den Test am Freitag vorzubereiten. Dieses Mal fährt Nick Heidfeld den zweiten BMW; in Barcelona war es Robert Kubica. Mein persönlicher Fahrstil ähnelt eher dem von Nick als jenem von Kubica - aber das hat auf die Arbeit beim Test keine direkte Auswirkung."

In der Ruhe vor dem zweiten Sturm stellte Timo auch fest: "Man geht beim zweiten Test vom Kopf her lockerer an die Sache heran, weil man schon weiß, was einen erwartet. Ich spüre weniger innere Anspannung - und erst recht keine Unsicherheit mehr, sondern nur noch Vorfreude."