Michael, wann hast Du besser geschlafen: Die Nacht vor dem Debüt oder die danach?
Michael Ammermüller: Danach, denn vorher war ich schon etwas nervös. Ich kannte das Auto noch nicht so gut und die Strecke kannte ich überhaupt nicht. Dazu war es eine Strecke, die alles andere als einfach ist. Aber es hat alles ganz gut funktioniert und ich bin zufrieden.

Hast Du vom Team auch die entsprechende Resonanz erhalten?
Michael Ammermüller: Sie haben mich gut unterstützt und mein Ingenieur hat mir ausgeholfen, wenn ich einmal etwas nicht gewusst habe.

Wird es am zweiten Freitag in Suzuka in einer Woche schon fast normal sein?
Michael Ammermüller: Nein, noch nicht ganz normal. Aber es dürfte leichter fallen. Normalität wird es erst, wenn ich noch mehr Testtage hinter mir habe und das Auto sowie die Ingenieure richtig gut kenne.

Freust Du Dich jetzt schon auf Suzuka?
Michael Ammermüller: Ja, natürlich. Es ist eine Fahrerstrecke, auf die ich sehr gespannt bin.

Wie sahen die Reaktionen aus der Heimat aus?
Michael Ammermüller: Durch die Zeitverschiebung ist das etwas schwierig, aber meine Eltern waren glücklich und zufrieden.

Hat ganz Pocking am Fernseher gesessen?
Michael Ammermüller: Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass es sich einige angesehen haben.

Michael Ammermüller ist der neue rote Bulle., Foto: Sutton
Michael Ammermüller ist der neue rote Bulle., Foto: Sutton

Was machst Du zwischen den Wochenenden in China und Japan?
Michael Ammermüller: Ich habe einen Pressetermin in Tokio und werde mir die ganzen Daten für Japan anschauen, damit ich diese schon einmal etwas vorauslernen kann. An diesem Wochenende werde ich an allen Meetings teilnehmen und versuchen auch hier alle Informationen aufzusaugen.

Hier war es am Freitag leicht feucht, in Japan besteht ebenfalls die Gefahr, dass es regnet. Was wäre Dir lieber?
Michael Ammermüller: Trocken wäre mir ehrlich gesagt lieber. Ich möchte meine ersten F1-Erfahrungen im Regen beim Testen sammeln. Außerdem macht es im Trockenen mehr Spaß: Da wird man nicht nass!

Wie war Dein erstes Fahrerbriefing?
Michael Ammermüller: Das war ganz witzig. In der GP2 erzählt eigentlich nur Charlie Whiting, was man tun soll - hier redet jeder ein bisschen mit. Da ist es schon interessant zuzuhören, was so diskutiert wird. Ich habe als Neueinsteiger natürlich noch nicht so viel zu sagen.

Was erwartest Du für den Rest des Wochenendes?
Michael Ammermüller: Das wird sehr wetterabhängig sein. Es lässt sich noch nicht sagen, wie es ausgehen wird. Im Trockenen scheint es eher in Richtung Renault und Michelin zu gehen, da Bridgestone sehr viel Graining zu haben scheint. Aus unserer Sicht dürfte es gerne nass sein.

Glaubst du, dass es schwierig wird, nach einigen F1-Tests in die GP2 zurückzugehen?
Michael Ammermüller: Es ist sicher ein Rückschritt, aber ich lerne hier so viel über die Abstimmung und die Arbeit mit den Ingenieuren, dass es mir auch für die GP2 helfen wird.

Und was macht mehr Spaß: Rennen in der GP2 oder Testen in der F1?
Michael Ammermüller: So ein Freitagstest ist schon interessant, aber Rennen fahren ist einfach etwas ganz anderes. Da muss man an die Strategie denken und bei den Boxenstopps aufpassen - das ist eine ganz andere Welt als ein Freitagstest. Hier fährt man nur einmal und dann ist es schon vorbei.

Juckt es Dich in den Fingern, wenn Du hier sitzt und zuschauen musst?
Michael Ammermüller: Ein bisschen schon. Vor allem wenn man weiß, dass man einigermaßen mithalten kann, aber nicht fahren darf.