Der finnische Renault-Testfahrer Heikki Kovalainen wird nächstes Jahr den zweiten Renault in der Formel 1 fahren. Teamchef Flavio Briatore hat das indirekt in einem Interview bestätigt, das heute in der italienischen Zeitung Gazzetta dello sport erschienen ist.

"Auch wenn wir nicht in der Lage sind, Kimi Räikkönen zu bekommen, sind wir in einer guten Situation", sagte Briatore. "Denn wir haben einen jungen Fahrer, Kovalainen, der 20.000 Kilometer getestet und gezeigt hat, dass er in der Formel 1 sehr gut sein kann. Ich weiß, dass es Leute gibt, die sagen, ein junger Fahrer habe keine Erfahrung. Aber eines Tages wird der junge Fahrer älter und bekommt keine Chance mehr. Ich denke an Alonso 2003. Da war er jung und er hätte schon damals, wenn der Motor dazu in der Lage gewesen wäre, um die WM kämpfen können. Es ist nicht gesagt, dass Kovalainen der nächste ist..."

Wenn das noch nicht als Bestätigung von Kovalainen reicht, dann tun es Briatores Worte über Mark Webber, den viele noch am Donnerstag im Renault-Cockpit sahen. "Webber ist nicht frei", sagt Briatore. "Ich kann nicht verraten, wohin er geht, aber vielleicht wird ein anderer am Montag mehr dazu sagen." Die Gerüchteküche am Hungaroring meldet, dass Red Bull am Montag Coulthard und Webber als Fahrer bekannt geben wird.

Heikki Kovalainen darf sich nun über ein Siegerauto freuen, muss aber gleich in seinem ersten Jahr riesige Verantwortung übernehmen. Darauf angesprochen, lächelte der Finne, wollte aber noch nichts bestätigen. "Noch habe ich keinen Vertrag unterschrieben", sagte Kovalainen motorsport-magazin.com in Budapest. "Ich bin aber sicher, dass ich nächstes Jahr Rennen fahren werde, und die Bestätigung wird folgen."

Schon Ende Juni hatte Kovalainen im Interview mit adrvo.com gesagt, dass er keine Angst hätte, Alonso zu ersetzen. "Ich komme bei den Tests sehr nah an ihn heran", sagte er damals. "Es gibt da fast keine Unterschiede mehr. Natürlich ist ein Rennwochenende etwas anderes, da habe ich mich mit ihm noch nicht messen können. Aber ich bin überzeugt, dass ich ihn auch auf der Strecke schlagen kann. Renault wäre für mich die beste Möglichkeit, weil ich das Auto, das Team und seine Mitarbeiter seit Jahren kenne."

Weil Briatore das Buhlen um Räikkönen nun aufgegeben hat, wird das gesamte Puzzle im Fahrermarkt immer fertiger. Wenn Fisichella und Kovalainen bei Renault fahren, steht nun so gut wie fest, dass Räikkönen 2007 einen Ferrari steuern wird. Dann bleibt nur noch die Frage, ob mit Schumacher oder Massa. "Wenn Räikkönen zu Ferrari geht, glaube ich, dass er mit Massa fährt", sagte Briatore am Freitag. Das war am Hungaroring die vorherrschende Meinung, die sich aber sehr schnell wieder ändern kann.