Nach Indianapolis noch einmal nachgelegt, den Rückstand in der WM auf 17 Punkte verkürzt; Michael Schumacher hatte in Magny Cours allen Grund erfreut zu sein. Klarerweise sprach Schumacher dann auch von einem "fantastischen Ergebnis". Umso fantastischer war es für den Deutschen, da er nach eigenen Aussagen gar nicht damit gerechnet hatte. "Wir wussten nicht, wie das Rennen verlaufen würde, besonders da wir gestern keine Long Runs fahren konnten. Aber das gesamte Paket war heute exzellent", meinte der Deutsche.

Am anderen Ende des Gefühlsspektrums befand sich Christian Klien. Der Österreicher meinte nach dem Rennen: "Es war ein ziemlich frustrierendes Rennen, weil wir Probleme hatten." Das erste trat gleich beim Start auf, als Klien die Motordrehzahl zusammensackte. Am Ende reichte es für ihn dann noch zu Platz zwölf und der Erkenntnis: "Wenn keine ausscheiden, sind wir im Moment nicht in der Lage, in die Punkteränge zu fahren."

Zwischen dem Hoch von Michael Schumacher und dem Tief von Christian Klien gab es auch noch Platz für die Gefühlslage der übrigen drei Deutschen im Feld. Hoch und Tief vereinigten sich bei Ralf Schumacher, der als Fünfter zwar wieder ein gutes Ergebnis holte, aber einen Platz auf dem Podium verlor. "Es ist schade, dass wir ein Problem mit der Radmutter hatten, weil wir vielleicht auf das Podium gekommen wären, aber solche Dinge passieren", meinte er nachdem ihm ein überlanger Boxenstopp die Möglichkeit auf ein Finish in den Top Drei genommen hatte. Auf der positiven Seite sah er das Wochenende für seine Toyota Mannschaft aber als perfekt an - abgesehen von seinem Boxenaufenthalt und dem Ausfall seines Teamkollegen Jarno Trulli.

Nick Heidfeld war sich hingegen bewusst, dass für ihn nicht mehr als sein achter Platz drinnen war. Dabei gab er eine Position recht unfreiwillig aus der Hand. Hinter ihm war nämlich Pedro de la Rosa, doch Heidfeld wurden dauernd blaue Flaggen gezeigt. "So dachte ich, ich muss mich irren und hinter mir ist doch Kimi, der überrunden will. Ich bin schon mal bestraft worden, weil ich in so einer Situation falsch reagiert habe", erlebte Heidfeld die Szene. Als er dann merkte, dass es doch der Spanier und nicht der Finne war, war es zu spät. Große Trauer herrschte deswegen aber nicht beim BMW Sauber-Piloten, denn er wusste, dass er De la Rosa auch ohne blaue Flaggen nicht lange hätte halten können.

Nico Rosberg nutzte gleich die ganze Bandbreite an emotionalen Möglichkeiten aus. Frust wegen des Motorwechsels und des dadurch schlechten Startplatzes: "Entsprechend war es ein sehr harter Tag für mich", sagte der junge Deutsche. Stress, weil der Wagen nicht ganz so wollte, wie Rosberg wollte: "Das Auto war sehr schwierig zu fahren. Ich war die gesamte Zeit am Limit, konnte aber nicht schneller fahren." Hoffnung wegen des Qualifying: ""Wir haben im Qualifying auf jeden Fall Fortschritte gemacht, da war ich Neunter." So eine Achterbahnfahrt würde sich Rosberg beim nächsten Rennen wahrscheinlich gerne sparen und am liebsten einfach nur Freude haben - wer nicht?