Der Name Senna elektrisiert auch heute noch die Massen - und das nicht nur in Brasilien. Vielleicht kehrt dieser klangvolle Name in den kommenden Jahren in die Formel 1-Welt zurück: Mit Bruno Senna schickt sich der Neffe des verstorbenen Weltmeisters an, in die Fußstapfen seines Onkels zu treten.

Seit seinem starken Saisonstart in die britische Formel 3, seinen überlegenen Auftritten im Rahmenprogramm des Australien GP sowie seinem Porsche Supercup-Einsatz in Monaco, steht Bruno immer mehr im Rampenlicht. Sogar von Formel 1-Tests war die Rede.

Für den jungen Brasilianer kommt das aber noch nicht in Frage. "Wenn ich eine gute Saison abliefere, dann werden sich am Ende die Möglichkeiten für 2007 von ganz allein ergeben", schreibt er in seiner motorsport-magazin.com-Kolumne. "Ob das dann GP2, Renault World Series, noch einmal F3 oder vielleicht auch mal einen Formel-1-Test heißt, wird sich zeigen." Sein F3-Renningenieur Anthony Hieatt rät ihm jedenfalls zu einer weiteren F3- oder GP2-Saison und möglicherweise parallelen Formel 1-Tests. "Vielleicht auch schon als Freitagstester."

Eines schließt Bruno aber konsequent aus: "Schon 2007 in der Formel 1 Rennen zu fahren, davon träume ich nicht einmal und das will ich auch auf keinen Fall. Das wäre viel zu früh." Denn Bruno hat sich Großes vorgenommen. "Ich will ja nicht nur in die Formel 1 kommen, um dort dann irgendwie dabei zu sein. Ich will mittelfristig in die Formel 1, um dort dann auch zu gewinnen und Weltmeister zu werden. Und dafür muss ich die entsprechende Erfahrung und Vorbereitung haben."

Deshalb verfolgt er momentan nur ein Ziel: "Lernen, lernen, lernen!" Denn sein größter Nachteil gegenüber den Konkurrenten ist momentan seine geringe Erfahrung. "Schließlich fahre ich gerade mal in meiner zweiten kompletten Rennserien", gibt er zu Bedenken.

Sein Renningenieur traut Bruno dennoch den ganz großen Durchbruch zu. "Er ist jetzt schon um 1000 Prozent besser als im letzten Jahr - aber ich würde sagen, dass er trotzdem im Moment überhaupt erst 20 Prozent seines vorhandenen Potenzials ausschöpfen kann, einfach aus mangelnder Erfahrung."

Von der Fahrweise sortiert er Bruno irgendwo zwischen Jenson Button und Anthony Davidson ein - beides Piloten mit denen Hieatt in der britischen F3 zusammengearbeitet hat. "Er hat einen sehr runden, weichen Fahrstil - ohne große Korrekturen, nicht so spektakulär." Einen Vergleich zum Teammitbesitzer Kim Räikkönen scheut er aber. "Kimi ist speziell, hat einen ganz anderen Stil", verriet Hieatt im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Bruno wird ganz sicher seinen Weg in die Formel 1 machen, ob er dort dann so überragend wie ein Räikkönen oder Schumacher werden wird, das kann man beim besten Willen noch nicht sagen." Die nötige Grundschnelligkeit besitze er aber auf jeden Fall...