Er hatte sich schon etwas mehr als Startplatz 3 erwartet. Dennoch geht Michael Schumacher zuversichtlich in das achte Rennen der Saison. "Jeder Rennfahrer möchte immer auf Pole stehen - egal mit welcher Strategie er unterwegs ist. Wenn es dann nicht klappt, ist das natürlich enttäuschend. Andererseits muss man überlegen was trotzdem noch möglich ist."

"Ich hätte natürlich lieber einen geringeren Abstand gesehen. Aber wir müssen immer die Strategie mit im Auge behalten. Außerdem müssen wir die Reifensituation beachten. Es ist noch offen, ob die Reifen-Performance im Qualifying anders ist als im Rennen."

Damit spricht er den gleichen Punkt an wie Pole-Mann Fernando Alonso: "Das konnte man an den letzten beiden Tagen nicht sehen, da kaum jemand Long Runs gefahren ist. Die Antwort sehen wir morgen." Ross Brawn macht den Ferrari-Fans jedoch Mut: Der Technikchef glaubt zu wissen, dass die Bridgestone auf Long Runs "gut" und vor allem auch mit abgefahrenen Reifen "konstant" sein werden.

"Mein Vertrauen in die Reifen ist groß", spiegelt sich dieses Wissen in den Aussagen von Schumacher wieder. "Wir hatten einen guten Test in Barcelona - ob das zu 100% umsetzbar ist wird sich morgen zeigen." Dann hofft er "die richtige" Strategie gewählt zu haben. "So eng wie die Rundenzeiten zusammen liegen, spielt die Strategie eine entscheidende Rolle."

Genauso entscheidend wird der Wind sein. "Es gibt sehr starke, unkonstante Windböen bis zu 25 km/h", beschreibt Schumacher die Situation. "Das merkt man auf den Geraden: Das Auto beschleunigt und man bekommt einen Gegenschub, als ob der Rückwärtsgang eingelegt wurde. Die Aerodynamik ist sehr sensibel und wird schon gestört, wenn man nur hinter einem anderen Auto herfährt. Der Wind hat genauso einen großen Einfluss. Hoffentlich haben wir morgen das passende Setup für diese Bedingungen."

Im Laufe des Rennens sieht er natürlich Fernando Alonso als stärksten Rivalen an. Aber auch Kimi Räikkönen hat er auf der Rechnung. "Ich bin von Kimi positiv überrascht, er hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir müssen abwarten wie konstant er morgen im Rennen sein wird."

Von einer Vorentscheidung zugunsten von Fernando Alonso möchte Schumacher selbst bei einem weiteren Sieg des Spaniers nichts wissen. "Wir haben noch 11 Rennen vor uns - selbst wenn es diesmal nur zum 2. Platz reichen sollte, sind danach noch immer 100 Punkte zu vergeben", macht er sich Mut. "Sollten wir dann also 23 Punkte Rückstand haben, wäre das nicht toll, aber noch lange nicht aussichtslos."

So lange Fernando "keine Fehler" beginge, könne man ohnehin nichts dagegen machen. "Dann steht er verdient vorne und wir müssen versuchen uns noch besser vorzubereiten und uns noch weiter zu steigern."