Wir sind es gewohnt einen Freitagstester ganz vorne in der Zeitenliste der ersten beiden Freien Trainings zu sehen. In letzter Zeit tauchte dabei immer öfter der Name Robert Kubica auf. Auch in Silverstone setzte sich der Pole in Diensten des BMW Sauber Teams an die Spitze der Ergebnisliste - noch vor Giancarlo Fisichella, Alex Wurz und Anthony Davidson.

Beeindruckend war auch sein Vorsprung: 1,2 Sekunden fehlen dem Verfolger-Trio auf den Polen. Was bei Fisichella aufgrund eines anderen Programms höchstwahrscheinlich nicht viel bedeutet, spricht bei den beiden Freitagstestern von Williams und Honda eine deutliche Sprache: Sie unterliegen den gleichen Reifen- und Spritregeln wie Kubica.

Die weiteren Positionen belegten Jarno Trulli, Felipe Massa, Fernando Alonso und Michael Schumacher. Von den vier Top-Piloten der Roten und Gelb-Blauen beging im Laufe des Tages jeder mindestens einen Fahrfehler, der in einem Ausrutscher oder sogar Dreher endete. Die Top10 komplettierten Mark Webber und Rubens Barrichello. Knapp außerhalb der besten Zehn landete Ralf Schumacher auf Rang 11. Nick Heidfeld wurde hinter Nico Rosberg Zwanzigster. Christian Klien belegte Rang 23.

Der Rundengeiz Im 1. Training attackierten die neuerdings 29 Piloten (Sakon Yamamoto ergänzte die Freitagstester in Silverstone) den Rundengeiz-Rekord von Barcelona: Die Fahraction hielt sich nicht nur in Grenzen, sie wurde teilweise sogar ausgegrenzt. In der 2. Session wurde es nur teilweise besser: Immerhin hatten nun mehr als nur 14 Fahrer eine Rundenzeit vorzuweisen. Von richtig viel Fahrbetrieb wie etwa in Monaco konnte aber nicht die Rede sein.

Die Zwischenfälle Viel Staub wirbelte Neel Jani nach einer Viertelstunde des 2. Trainings auf. Sein Auto blieb nach einem Dreher ins Kiesbett aber heil; wenn es auch etwas dreckig war. Für Jani war es übrigens schon der dritte Einsatz an diesem Freitag: Neben den beiden Freien Trainings absolvierte er bereits die 1. GP2-Session. Dort ersetzt er in Silverstone den verletzten Arden-Piloten Nicolas Lapierre. Der nächste Dreher ging auf das Konto von Super Aguri Neuzugang Sakon Yamamoto. Auch er konnte einen Einschlag verhindern. Ebenso wie Christian Klien, der sich fast zeitgleich eine Pirouette leistete. Für mehr Dreher-Action sorgte Giancarlo Fisichella. Wenn es schon kaum Fahrbetrieb gab, dann sorgten wenigstens einige Dreher für Unterhaltung.

Die Analyse Auch das 2. Freie Training lässt noch keine eindeutigen Aussagen über das Kräfteverhältnis zu - weder bei den Teams noch bei den Reifen. Somit bleibt es bei den Vermutungen: Renault und Ferrari gelten als Favoriten. McLaren Mercedes konnte heute noch nicht in Erscheinung treten. Umso mehr konnte Robert Kubica für BMW Sauber auftrumpfen. Als Freitagsfahrer gelten für ihn zwar andere Gesetze, aber im Hinblick auf seine Zukunft ist die abermals starke Vorstellung sicherlich keine schlechte Visitenkarte.