Kaum hatte Honda-Pilot Anthony Davidson seine zwischenzeitliche Bestzeit erzielt, krachte er auch schon in die Streckenrandbegrenzung. Dennoch hielt seine Topzeit bis kurz vor Trainingsende: Erst dann verbesserte Alex Wurz die Zeit des Briten. Der Österreicher blieb als einziger Fahrer in 1:15.907 Minuten unter der 1:16er Grenze.

Hinter ihm und Davidson reihten sich Juan Pablo Montoya und Fernando Alonso auf den Rängen drei und vier ein. Den silbernen Aufwärtstrend im Fürstentum bestätigte Kimi Räikkönen mit der sechstbesten Zeit der zweiten Trainingsstunde. Nur Robert Doornbos quetschte sich zwischen den Finnen und Alonso.

Die Top10 komplettierten Giancarlo Fisichella, David Coulthard, Jenson Button und Felipe Massa. Der Brasilianer im Ferrari, war der erste Pilot, der mehr als eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit vorzuweisen hatte. Sein Teamkollege Michael Schumacher landete nur auf Platz 15. Damit war er aber noch bester Deutscher: Ralf Schumacher wurde 18., Nico Rosberg 19. und Nick Heidfeld belegte gar nur Rang 22. Dazwischen landete Christian Klien auf Platz 21.

Der Rundengeiz Mittlerweile dürften sie es wissen: In Monaco ist alles ein bisschen anders. Das bekam auch der Rundengeiz zu spüren - wie im letzten Jahr, drehten die Piloten am Donnerstag ungewöhnlich 'viele' Runden. Zumindest für die modernen F1-Verhältnisse war auf der Strecke relativ viel los.

Die Zwischenfälle Der erste Trainingsabbruch des Wochenendes wurde von Anthony Davidson verursacht: Der Brite räumte in der Schwimmbad-Schikane den Poller ab. Dieser machte es sich danach mittig auf der Strecke bequem, weshalb die Rennleitung auf Nummer sicher ging und das Training nach einer guten Viertelstunde unterbrach. Fünf Minuten nach der Wiederaufnahme des Trainings sorgte Anthony Davidson für den ersten Mauerkontakt des Wochenendes: Der Brite setzte seinen Honda in der Ste Devote in die Mauer und verursachte damit die zweite Trainingsunterbrechung. Weitere fünf Minuten später, kam es noch innerhalb der ersten halben Stunde zur dritten Unterbrechung: Robert Kubica drehte sich in der Rascasse und schlug sich ein Hinterrad ab.

Die Analyse Wie erwartet verbesserte sich der Grip der Strecke von Runde zu Runde. Deshalb konnten auch die Stammfahrer in der 2. Session teilweise schnellere Zeiten als am Morgen fahren. An der Spitze reihte sich dennoch zwei Testfahrer ein - und das, obwohl mit Davidson und Kubica gleich zwei von ihnen vorzeitig in der Mauer landeten. Bei den Spitzenteams zeigte sich ein ungewohntes Bild: Die bislang enttäuschenden McLaren und Honda folgten den Renault-Piloten. Ferrari war hingegen nur im Mittelfeld anzutreffen. Wie stark sich die verändernden Streckenverhältnisse auf das Kräfteverhältnis auswirken können, haben wir in Barcelona gesehen. Entsprechend bedeuten die heutigen Trainingsergebnisse noch nicht allzu viel für das Qualifying in zwei Tagen sowie das Rennen am Sonntag. Renault hinterließ trotzdem einen starken Eindruck, dem Ferrari bisher nichts entgegenzusetzen hatte.