Für Aldo Costa war der Sieg von Michael Schumacher in Imola ein ganz besonderes Ereignis. Mit dem 248 F1 konnte erstmals ein unter seiner Leitung konstruierter Ferrari den Rest des Feldes bezwingen. Der Vorgänger F2005, das Erstlingswerk des Italieners, konnte nur die Modelle von Jordan und Minardi bezwingen, als beim GP der USA des Jahres 2005 lediglich die damaligen Bridgestone-Kunden antraten. "Ich glaube nicht, dass er Amerika als seinen ersten Sieg bezeichnen möchte, daher ist das sicher der erste Sieg eines von Costa entworfenen Autos", erklärte Ferrari-Technikchef Ross Brawn gegenüber Crash.net.

"Ich bin natürlich stolz - aber alle Leute bei Ferrari können stolz sein, denn sie alle haben einen großen Beitrag zu der Entwicklung des 248 F1 geleistet" gab sich Costa bescheiden. Und er bestätigte die Aussage von Brawn: "In Indianapolis haben wir zwar gewonnen, aber es war kein richtiger Wettbewerb."

Costa gab zu, dass man in den ersten drei Saisonrennen noch nicht das Potential des 248 F1 nützen habe können. "Der Wagen war gut in Imola, er war aber auch in Bahrain gut", gab Costa zu bedenken. Er glaube daher auch nicht, dass es sich bei Imola wie im Vorjahr um eine "Eintagsfliege" handeln würde: "Wir denken, dass wir überall ein gutes Potential haben werden. Wir arbeiten sehr hart an der Weiterentwicklung. Wir hatten in Imola neue Komponenten am Auto und wir werden auch weiterhin den Wagen Schritt für Schritt verbessern."

Gegenüber der Gazzetta dello Sport nahm Costa zu Kommentaren des Renault-Teams Stellung, wonach die Franzosen McLaren-Pilot Kimi Räikkönen und nicht Michael Schumacher als den gefährlichsten Mann im Kampf um den Titel betrachten: "Alonso soll das ruhig glauben, so können wir außerhalb des Rampenlichts arbeiten..." Costa glaubt fest daran, dass Ferrari in diesem Jahr nicht nur um Siege, sondern auch um den Titel kämpfen kann.

Er sei im Übrigen auch im für Ferrari-Verhältnisse katastrophalen Vorjahr niemals in Frage gestellt worden, erklärte der Nachfolger von Chefdesigner Rory Byrne. "Nein, niemals. Ich spürte immer das Vertrauen, sonst hätte ich gar nicht arbeiten können. Das letzte Jahr war meine erste Chance - und dann lernt man viel dazu. Ich habe jetzt einen aggressiveren Zugang in technischer Hinsicht. Das große Geheimnis besteht darin, stets ins Detail zu gehen, um sicherzustellen, dass alle Teile als Ganzes agieren und man das Maximum aus ihnen herausholen kann. Es gab keine Revolutionen, sondern sanfte Weiterentwicklungen."