Gleich vier der zehn Piloten lagen am heutigen zweiten Testtag in Le Castellet innerhalb einer Zehntelsekunde. Die Nase vorne hatte am Ende der spanische McLaren-Tester Pedro de la Rosa, der mit seinem mit der neuesten Motorenausbaustufe des Mercedes-V8 ausgestatteten MP4-21 147 Runden drehen und eine Zeit von 1:04.231 Minuten markieren konnte.

Nur drei Hundertstelsekunden langsamer war der Holländer Robert Doornbos im Red Bull-Ferrari RB2, der Freitagspilot der roten Bullen testete neue Reifenkomponenten in Hinblick auf den bevorstehenden Grand Prix in Imola sowie neue Aerodynamik-Teile und absolvierte zudem einige Haltbarkeits-Runs. Testchefingenieur Ian Morgan erklärt: "Robert unternahm auch mit dem neuen 05-Chassis einen Shakedown."

Die versprochene Ausfahrt mit dem RB2 erhielt Scuderia Toro Rosso-Pilot Tonio Liuzzi, der mit 169 Runden die meisten Runden abspulte. "Tonio konzentrierte sich auf längere Distanzen, um die Haltbarkeit der Reifen zu evaluieren. Es war ein guter Test, da wir viele Kilometer abspulen, unser geplantes Programm absolvieren und auch etwas an Performance hinzugewinnen konnten." Mit seiner schnellsten Runde reihte sich Liuzzi mit einem Rückstand von sieben Zehntelsekunden auf Rang 7 ein. Er bewirkte zweimal eine Session-Unterbrechung, als sich an seinem Boliden jeweils mechanische Probleme eingestellt haben dürften.

Renault-Testpilot Heikki Kovalainen, der gestern Mittwoch die Bestzeit in den Asphalt brannte, war wie Doornbos nur um eine Winzigkeit langsamer als De la Rosa, nämlich um vier Hundertstelsekunden - allerdings drehte der Finne nur matte elf Runden.

Um mikroskopische fünf Tausendstelsekunden langsamer als Kovalainen war Gary Paffett mit dem mit gedrosseltem V10-Motor bestückten McLaren-Mercedes MP4-20B. Kovalainen's Teamkollege, Renault-Einsatzpilot Giancarlo Fisichella, arbeitete an einem Motorenprogramm und belegte mit etwas mehr als einer Zehntelsekunde Platz 5.

Bei Toyota kümmerte sich Ricardo Zonta nicht um die Kündigung seines Technikchefs Mike Gascoyne, sondern um das testen neuer Reifenkomponenten für Imola, während Alttester Olivier Panis mit den gestern ausgewählten Pneus Longruns abspulte. Zonta reihte sich auf rang 6 ein, während Panis mit einem Rückstand von 1,6 Sekunden das Schlusslicht der Zeitenliste bildete.

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve reihte sich mit dem BMW Sauber F1.06 und mit einem Rückstand von sieben Zehntelsekunden auf dem achten Tagesrang ein, Tester Robert Kubica belegte Rang 9, der Pole löste die dritte rote Flagge des heutigen Tages aus, als sein Bolide mit einem mechanischen Problem auf der Strecke zum Erliegen kam. Die Tests auf der Paul Ricard-Rennstrecke werden auch morgen Freitag fortgesetzt.