Der Saisonauftakt in Bahrain und Malaysia war ganz nach Maß und am kommenden Sonntag beendet der Formel 1-Zirkus seine erste große Überseetournee der Saison 2006 in Melbourne. Dieses Jahr gastiert die Formel 1 bereits zum 22. Mal in Downunder und zum elften Mal in Melbourne. Da der Grand Prix von Australien dieses Mal aufgrund der Commonwealth Games in Australiens "Garden City" einen ganzen Monat später stattfindet als in den vergangen Jahren, sind auch die zu erwartenden Temperaturen wohl um einiges kühler als in der Vergangenheit, was besonders die Reifenhersteller freut.

Nach zwei Siegen von Michelin bereiften Autos in Bahrain und Malaysia erhofft sich dieses Mal auch die japanische Konkurrenz Bridgestone einen Platz auf der obersten Stufe des Podiums. Motorsport Direktor Hiroshi Yasukawa freut sich aber ganz besonders auf eine neue Aktion die die Japaner ins Leben gerufen haben. "Wir freuen uns sehr, dass der Williams-Fahrer Mark Webber am Mittwoch den 29. März in Melbourne die "FIA-Bridgestone Think Before You Drive" Kampagne ins Leben rufen wird," erklärt Yasukawa. "Er hat für viele eine Vorbildfunktion und wir hoffen, dass diese Sicherheitskampagne dank seiner Unterstützung die Menschen dazu bringt, die Botschaft dieser Kampagne zu verstehen: die Profiltiefe der Reifen und den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren, den Sicherheitsgurt anzulegen, einen Kindersitz zu verwenden und die Kopfstützen auf die richtige Höhe zu stellen."

Dank der wieder erlaubten Reifenwechsel während des Rennens müssen die Japaner dieses Jahr allerdings wieder einige Reifen mehr auf den Fünften Kontinent schaffen als vergangene Saison. Zirka 1.200 Reifen wird Bridgestone für seine fünf Teams im Gepäck haben und die Auswahl der richtigen Gummis ist dieses Mal nicht ganz einfach, wie auch der Technische Direktor Hisao Suganuma bestätigt. "Wir sind dieses Mal einige Wochen später in Australien als normalerweise und unser Hauptbedenken ist daher das Wetter. Das Klima in Melbourne ist zur Grand Prix-Zeit traditionell instabil, aber wir erwarten kühlere Temperaturen als normal." Bisher waren die Japaner mit der Leistung ihrer Reifen sehr zufrieden und die Teams haben sich daher auch für eine Kombination aus Mischungen entschieden, die sie dieses Jahr bereits eingesetzt haben und einer neuen, speziell für Australien entwickelten Mischung.

Bridgestones französischer Konkurrent Michelin erwartet ebenfalls Großes von seinen Piloten. Im vergangenen Jahr stand mit Giancarlo Fisichella ein Michelin-Pilot ganz oben auf dem Siegertreppchen und nach zwei Siegen in den ersten beiden Rennen der diesjährigen Saison wäre alles andere als ein Sieg für die Franzosen eine Enttäuschung. Nick Shorrock, der Formel 1-Chef bei Michelin, gibt sich vor dem letzen Überseerennen, bevor die Formel 1 nach Europa zieht, ganz gelassen. "Nach unseren Erfolgen in der Hitze von Bahrain und der hohen Luftfeuchtigkeit in Malaysia erwarten wir im Albert Park ganz andere Bedingungen." Wie die bisherigen Ergebnisse gezeigt haben, seien sie für alle äußeren Bedingungen bestens vorbereitet und daran gewöhnt, jede Situation zu meistern. "Es wird in Australien Herbst sein und die Streckentemperatur wird wohl die kühlste sein, die wir dieses Jahr bisher hatten", erklärt Shorrock. "Wir werden etwas weichere Reifen verwenden als in den bisherigen zwei Rennen um die optimale Temperatur zu erreichen und das Risiko des Grainings zu vermindern."