Langsam liegen die Karten im Formel 1-Poker auf dem Tisch: Nachdem alle Top-Teams inzwischen neue Autos einsetzen und alle gerade in Valencia testen, sind erste ernsthafte Vergleiche möglich. Auch für Michael Schumacher, der nun sehr optimistisch in die kommende Saison blickt. "Renault ist zurzeit sicher das stärkste Auto, aber wir und Honda sind nicht sehr weit davon entfernt", sagte er am Mittwoch in Valencia. "Und gestern haben wir im Regen gesehen, dass wir auch da konkurrenzfähig sind."

Ferrari hat noch vor dem Saisonbeginn jede Menge Möglichkeiten, an der Form des 248 F1 zu feilen. Vor allem bei einem ausführlichen Test in Bahrain, der nun länger als zunächst geplant dauern wird. Vom 13. bis 21. Februar, so bestätigte der Ferrari-Pressesprecher Luca Colajanni gegenüber motorsport-magazin.com, werden alle vier Fahrer da sein und abwechselnd mit einem neuen und einem alten Auto testen. "Das wird unser wichtigster Test", sagt Schumacher. "Und da es dort sehr selten regnet, habe ich auch keine Sorgen, dass wir nicht genügend Kilometer zusammen kriegen."

Valencia war für Schumacher insofern eine völlig neue Erfahrung, dass sich selbst vor der Ferrari-Garage kaum einer für ihn, sondern alle für den Motorradstar Valentino Rossi interessierten, der zum ersten Mal einen öffentlichen Test für die Roten absolvierte.

Vernachlässigt fühlte sich Schumacher wegen der fehlenden Fans aber nicht. "Ganz im Gegenteil, das ist eine willkommene Abwechslung für mich", sagte er. Er hält es durchaus für realistisch, dass Rossi eines Tages in der Formel 1 fährt. "Den berühmten Popometer hat er - und wenn er ihn auf zwei Rädern hat, kann er ihn auch auf vier Rädern nutzen", meinte Schumacher.

Dass sich Rossi an seinem ersten Testtag gleich in der ersten Runde drehte, sah Schumacher nicht als schlechtes Omen. "Wenn man bei diesem nassen Wetter mit Regenreifen losfährt und nicht gleich schnell fährt, dann kühlen die Reifen sehr schnell ab und es ist wie auf Eis", sagte er. "Dass man sich da dreht, ist nichts Ungewöhnliches, darin sehe ich auch keinen Fehler von ihm."

Für diese Worte ist Rossi Schumacher sicher dankbar. Denn am Mittwoch, als es trocken und sonnig war, hat er sich wieder in der selben Kurve wie am Dienstag gedreht.