Jean Alesi trennt sich von einem der möglicherweise schönsten Formel-1-Autos der Geschichte. Der ehemalige Ferrari-Fahrer lässt nämlich am 27. Januar 2026 in Paris seinen Ferrari aus der F1-Saison 1992 versteigern. Dieser war ihm nach dem Ende jenes Jahres vom Team geschenkt worden, und hatte nun jahrelang den Fitnessraum des einmaligen Grand-Prix-Siegers geziert.
Im Rahmen einer Versteigerung von Artcurial in einem Pariser Luxushotel kommen insgesamt 65 Autos unter den Hammer, wie das Auktionshaus mitteilte. Preislich wird dabei wohl kaum eines an den Ferrari F92A herankommen. Dieser stammt noch aus einer Zeit, als 12-Zylinder-Motoren keine Seltenheit waren. So auch bei Ferrari, wo im 1992er-Auto noch der originale Ferrari Tipo 038 steckt. Ein V12-Antrieb mit einem Hubraum von 3,5 Liter.
V12-Show in Monza: Wegen dieser Ausfahrt verkauft Jean Alesi den Ferrari
Der Klang dieses Antriebs sei auch der ausschlaggebende Punkt gewesen, der Alesi zum Verkauf des Boliden gebracht habe, wie er gegenüber AFP sagte: "Beim Grand Prix in Monza hatte ich das Glück, wieder in meinen Ferrari-Formel-1-Wagen von 1995 zu steigen, der ebenfalls mit einem V12-Motor mit seinem so charakteristischen Klang ausgestattet war."
"Als ich nach Hause kam und meinen F92A von 1992 in meinem Fitnessraum stehen sah, war ich überzeugt, dass sein Platz auf einer Rennstrecke war. Also habe ich beschlossen, ihn zu verkaufen, damit ein Liebhaber ihn wieder zum Leben erwecken und diesen legendären V12-Motor erneut aufheulen lassen kann!", so Alesi.
Anstelle des Ferraris soll nun der Tyrrell 018 die Fitnesskammer des Franzosen zieren. Mit jenem Auto feierte Alesi 1989 sein Debüt in der Formel 1. Wie der Präsident der Motocars-Abteilung des Auktionshauses, Matthieu Lamoure, mitteilte, wird der Wert des F1-Autos auf drei bis vier Millionen Euro geschätzt. Wobei er davon ausgeht, dass der Umstand, dass der Bolide direkt aus dem Besitz von Alesi kommt, für Sammler einen besonderen Anreiz schaffen werde.
Drei bis vier Millionen Euro für erfolglosen Formel-1-Ferrari
Optisch ist der Ferrari von 1992 eine Augenweide, erfolgreich war er allerdings weniger. In den 17 Rennen der Saison schaffte es Alesi nur zweimal aufs Podium. Viel häufiger waren - wie so oft in jener Ära bei Ferrari - Ausfälle aufgrund von Zuverlässigkeits-Problemen. So sah Alesi im Saisonverlauf das Ziel nur sechsmal. Vor allem der V12-Motor war regelmäßig die Ursache dafür. Mit der Spitze hatte der Ferrari aber auch an guten Tagen nichts zu tun, sondern mühte sich häufig im Mittelfeld ab. Mit nur 21 Punkten und Konstrukteurs-Rang 4 zählt das Auto zu den erfolglosesten F1-Ferraris der letzten vier Jahrzehnte.
Formel-1-Autos werden immer mal wieder für schweißtreibende Millionensummen versteigert. So wechselte erst im Rahmen des Monaco-GPs 2025 der Ferrari F2001 von Michael Schumacher für sage und schreibe 15,98 Millionen Euro nach einer Auktion den Besitzer. Im März veräußerte Bernie Ecclestone für eine nicht kommunizierte Summe seine Sammlung von 69 F1-Autos an Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:.
Noch im Dezember versteigert mit Artcurial Motocars derselbe Anbieter, der den Alesi-Ferrari unter den Hammer bringt, eine Reihe von Rennwagen aus der Geschichte von Renault. Dabei stehen im Renault-Werk in Flins-sur-Seine, das zu einem Museum umgebaut wird, unter anderem 20 F1-Autos im Katalog. Darunter der Lotus 95T von 1984 in der ikonischen John-Players-Lackierung und der Renault RE40, mit dem Alain Prost 1983 um die Weltmeisterschaft kämpfte.



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