Aston Martin strukturiert um: Zum 1. Oktober 2024 wird Martin Whitmarsh seine Rolle als Group Chief Executive Officer abgeben. Das Amt wird von Andy Cowell übernommen, der dann eng mit der Unternehmensführung aka Lawrence Stroll zusammenarbeiten wird. Der kanadische Multimilliardär jagt nach wie vor einer '6-Sterne-Saison' von Aston Martin nach und scheut dabei keine Investition.
"Ich freue mich, Andy zu einem entscheidenden Zeitpunkt in unserem Team willkommen zu heißen. Zusammen mit unserer Werkspartnerschaft mit Honda, dem Engagement unseres Titelpartners Aramco und Andys Führung sind wir auf dem richtigen Weg, ein Weltmeisterteam zu werden. Andy hat meine volle Unterstützung und wird alle verfügbaren Ressourcen erhalten, um zu gewinnen", verspricht der Chef seinem zukünftigen CEO.
Nach großen Mercedes-Erfolgen: Führt Hoffnungsträger Andy Cowell Aston Martin auch zur Dominanz?
Cowell freut sich auf seinen neuen Posten und die damit verbundene Rückkehr in die Formel 1: "Ich bin begeistert, Teil von Lawrences aufregendem Projekt zu werden und freue mich darauf, mit einer talentierten Gruppe zusammenzuarbeiten, die zusammengestellt wurde. Formel 1 war schon immer meine sportliche Leidenschaft und ich trete Aston Martin zu einer spannenden Zeit bei, mit der bevorstehenden Fertigstellung des AMR Technology Campus und unserem Übergang zu einem vollwertigen Werksteam im Jahr 2026.“
Nach seinem Maschinenbau-Studium legte Andy Cowell eine beeindruckende Laufbahn im Ingenieurswesen hin: Seine Karriere begann im Trainee-Programm bei Cosworth, wo er sich auf die Konstruktion und Entwicklung von Formel-1-Motoren spezialisierte. Im Jahr 2000 wechselte er zu BMW Motorsport und entwarf den Motor für den BMW-Williams von 2001. 2004 wurde er Chefingenieur bei Mercedes-Ilmor.
Cowell blieb auch in den Folgejahren bei der Motorenschmiede in Brixworth, zunächst als technischer Leiter und später als Managing Director von Mercedes AMG High Performance Powertrains. Der Höhepunkt seiner Mercedes-Zeit war die Hybrid-Ära der Formel 1 ab 2014, in der die Mannschaft aus Brixworth gemeinsam mit dem Werksteam die Königsklasse dominierte und sieben Konstrukteurs- und Fahrertitel in Folge einfuhr. Im Juni 2020 verließ Cowell Mercedes, dessen Posten Hywel Thomas übernahm. Doch ausgerechnet diesen Glanzpunkt in seiner Vita hat Cowell dem Mann zu verdanken, den er nun ersetzen soll.

Martin Whitmarsh übergibt Staffelstab an einstigen Weggefährten
"Ich kenne Andy seit vielen Jahren und habe ihn 2004 zu Mercedes geholt, wo er zwischen 2013 und 2020 enorme Erfolge im Geschäfts- und Sportbereich erzielte. Er wird ein unglaublicher Gewinn für Aston Martin sein und einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung unserer Strategie leisten", so der derzeitige Aston-Martin-CEO über seinen Nachfolger.
Über seine eigene Zukunft wird Whitmarsh nicht konkret: "Andys Ankunft im Oktober und der Abschluss des AMR Technology Campus werden es mir ermöglichen, mich zurückzuziehen und mich auf andere Projekte in meinem Leben zu konzentrieren, in dem Wissen, dass die Grundlagen mit einem beeindruckenden Team, einer inspirierenden Vision und fortschrittlichen Einrichtungen geschaffen wurden, um in der Formel 1 Erfolg zu haben."
Team-Besitzer Lawrence Stroll würdigt den Grundstein, den Whitmarsh für das Aston-Martin-Team gelegt hat: "Ich möchte Martin danken, der maßgeblich zu unserer Wachstumgsphase als Unternehmen beigetragen hat. In den letzten drei Jahren hat er das Team entwickelt und uns geholfen, einige bedeutende Meilensteine zu erreichen - darunter die Pflege unserer Beziehung zu Honda und die Errichtung unseres hochmodernen AMR Technology Campus in Silverstone."

Wendepunkt für Aston Martin in schwieriger Formel-1-Saison 2024
Die Ankündigung kommt in einer kritischen Phase für Aston Martin. Das Formel-1-Team erlebt derzeit eine richtig schwache Saison und die Ergebnisse der letzten Rennen waren unzureichend. Der angestrebte Triumph bleibt trotz großer Ambitionen und Investitionen aus. Der neue CEO Andy Cowell soll das Team von Fernando Alonso und Lance Stroll ab Herbst nun also wieder auf Erfolgskurs bringen. Mit ihm an der Spitze sowie der Unterstützung durch Honda auf Motorenseite ab 2026 hofft das Team, die Wende zu schaffen und endlich in den Kampf um die Weltmeisterschaft einzugreifen.
Was ist mit Aston Martin los? Das haben wir auch unseren Formel-1-Experten Christian Danner gefragt. Wie seine Einschätzung zum britischen Rennstall ausfällt, seht ihr in diesem Video:
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