Darüber dürften sich die japanischen Fans gefreut haben: Gleich zwei Japaner waren am Freitag Vormittag für das Formel-1-Team Racing Bulls in Suzuka auf der Strecke. Neben Stammfahrer Yuki Tsunoda bezog Ayumu Iwasa das Cockpit vom zuletzt schwächelnden Routinier Daniel Ricciardo. Damit kommt das Team der Pflicht nach, zwei Mal pro Saison einen Nachwuchsfahrer im Freien Training fahren zu lassen.

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Red-Bull-Junior mit Erfahrung

Iwasa gab bereits am Ende der vergangenen Saison beim Test in Abu Dhabi sein Debüt in einem F1-Rennwagen beim Team, das damals noch unter dem Namen Alpha Tauri fuhr. 2022 belegte er den fünften und 2023 den vierten Platz in der Formel 2. In diesem Jahr geht der 22-Jährige in der japanischen Super Formula an den Start, in der Red Bull auch schon andere Junioren wie Pierre Gasly oder Liam Lawson Erfahrung sammeln ließ.

Das Know-how, das der Rookie durch seine bisherigen Aufgaben gewinnen konnte, zahlte sich für das RB-Team aus. "Er hat einen perfekten Job für uns gemacht. Er brachte das Auto auf Tempo, war schnell und gab gutes Feedback", teilte Renndirektor Alan Permane Lobesworte an seinen jungen Fahrer aus.

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Vielversprechende Daten erfüllen Team-Erwartungen

Iwasa half dem Team auch dabei, wichtige Daten zu sammeln. Da in ihren Autos unterschiedliche Teile verbaut waren - der Youngster fuhr mit dem Standardunterboden, während in Tsunodas Auto ein neuer Unterboden zum Einsatz kam - konnte das Team einen Vergleich ziehen. Permane gelangte zu einem positiven Urteil: "Wir sind mit dem neuen Unterboden sehr zufrieden, er erfüllt genau unsere Erwartungen, und wir werden ihn für den Rest des Wochenendes in beiden Autos einsetzen."

Bekräftigt wird die positive Zusammenarbeit vom Rookie selbst. Er habe durch den heutigen Einsatz wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft sammeln können. Außerdem berichtet er: "Es gab keine Probleme und ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl für das Auto, sodass ich die Pace schneller als erwartet steigern konnte." Insbesondere betont Iwasa die Fortschritte, die er über die gesamte Trainingssitzung hinweg in Zusammenarbeit mit dem Team erzielen konnte.

Iwasa: Auf Kurs in Richtung Formel 1?

Gegen Ende durfte er das Tempo steigern, um ein Gespür für ein F1-Auto zu bekommen. Besonders beeindruckt hat ihn dabei, dass ein F1-Rennwagen viel mehr Kapazität zum Pushen und ein deutlich höheres Limit hat als die Autos, die er bisher gefahren ist. Zwar sei er in anderen Rennklassen bereits viele Runden auf dem Suzuka International Racing Course gefahren. So zum Beispiel beim ersten Saisonrennen der diesjährigen Super Formula, wo er den 9. Platz belegte. Aber mit einem Formel-1-Boliden sei es ein ganz anderes Feeling, schwärmt der Nachwuchspilot.

Racing Bulls-Ersatzfahrer Ayumu Iwasa
Ayumu Iwasa im Racing Bull auf Formel-1-Kurs, Foto: LAT Images

Alles in allem sei es eine fantastische Session gewesen und er sei froh darüber, diese Gelegenheit bekommen zu haben, bei der er viel über das Auto lernen konnte, so Iwasa. In die Zukunft weist er: "Der heutige Einsatz hat mir zusätzliche Motivation gegeben, weiter hart zu pushen."

Wenngleich die Trainingsplatzierung bei einem Youngster-Einsatz zweitrangig ist und es für den Japaner in erster Linie darum ging, seinen Leihwagen heil zu lassen und solide Runden für das Team zu absolvieren, noch ein kurzer Blick auf das Ergebnis des 1. Freien Trainings: Nach 22 gefahrenen Runden belegte Iwasa den 16. Platz mit rund neun Zehnteln Rückstand auf Tsunoda, der sich auf dem 9. Platz einsortierte.