In der Formel-1-Saison 2023 häuften sich zuletzt die Startplatz-Strafen für Vergehen im Qualifying. Vor allem für das Blockieren von Konkurrenten auf einer schnellen Runde (Impeding) werden beinahe bei jedem Grand Prix Strafen ausgesprochen. Ein Problem, das schon seit Jahren existiert. Fernando Alonso unterbreitete vor dem Österreich-GP einen radikalen Vorschlag.
Der Aston-Martin-Pilot forderte, dass man das derzeitige Qualifying-Format abschaffen sollte und durch ein Einzelzeitfahren, bei dem jeweils nur ein Fahrer gleichzeitig auf der Strecke ist, ersetzt. "Ein Single-Lap-Qualifying, so wie wir es in der Vergangenheit hatten, wäre meiner Meinung nach ideal", so der Asturier.
Formel 1: Rückkehr zu altem Qualifying-Format?
Zwischen 2003 und 2005 wurde die Startaufstellung für Formel-1-Rennen bereits in diesem Format ausgefahren, ehe 2006 das heute übliche Qualifying-Format mit drei Segmenten eingeführt wurde. Seitdem änderten sich am Format nur Details, wie etwa die Anzahl der Fahrer, die jeweils pro Qualifying-Segment ausscheiden, sowie Regeln rund um die verfügbare Benzinmenge und die Reifenwahl.
Alonso begründete seinen Vorschlag einer Rückkehr zu diesem System folgendermaßen: "Das wäre in meinen Augen ideal, denn dann wäre jeweils nur ein Auto auf der Strecke und würde für sich und seine Sponsoren die komplette TV-Übertragung auf dieser Runde erhalten." Außerdem erwartet sich der derzeitige WM-Zweite dadurch mehr Abwechslung in der Startaufstellung: "Es würde etwas Drama verursachen, da durch Wetterveränderungen im Qualifying man vielleicht mal andere Fahrer, Autos und Namen auf der Pole Position sieht."
Carlos Sainz bekundete ebenfalls Interesse an dieser Idee und fand, dass man es wenigstens einmal ausprobieren könne. "Ein Einzelzeitfahren wäre etwas, mit dem man vielleicht etwas experimentieren könnte, vielleicht an den Sprint-Wochenenden", so Sainz. "Ich persönlich bin ein großer Fan davon, denn man hat wirklich die gesamte Strecke für sich und man hat diesen Druck auf dieser einen Runde performen zu müssen."
Zu langweilig für TV? Carlos Sainz nennt Lösung
Die Idee hat aber auch ihre Nachteile. "Für das Fernsehen und für die Zuschauer wäre es vielleicht ein bisschen langweilig", gab Sainz zu. "Es kommt darauf an, wie man diese eine Runde animiert. Wenn man das Geisterauto, das die schnellste Runde gefahren ist, einblenden könnte oder es über die Mini-Sektoren schafft, dann könnten wir einen Blick darauf werfen", so sein Lösungsvorschlag.
Doch nicht alle Fahrer können der Idee etwas abgewinnen. Weltmeister Max Verstappen sagte: "Es klingt ziemlich cool, aber dann gibt es die Streckenentwicklung. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob das die beste Idee ist". Nico Hülkenberg sprach sich für das derzeitige Qualifikations-Format aus: "Unser derzeitiges Qualifying ist gut anzuschauen und es ist auch im Auto ziemlich spaßig."
Ein Alternativ-Vorschlag, um exzessiven Qualifying-Verkehr zu verhindern, wäre ein Aufsplitten des ersten Qualifying-Segments in zwei Gruppen. Auf diese Art und Weise wird bereits seit Jahren des Qualifying der Formel 2 in Monaco ausgefahren. "Man könnte Q1 in zwei Qualifying-Gruppen zu je acht Minuten aufteilen", lautete der Vorschlag von Carlos Sainz. "In Q2 ist der Verkehr schon um einiges besser und in Q3 ist es kein Problem mehr." Den ganzen Qualifying-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.
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