Sergio Perez holt sich in einem chaotischen Monaco Grand Prix den Sieg vor Ferrari-Pilot Carlos Sainz und krönt damit ein starkes Wochenende. Auch Teamkollege Max Verstappen (3.) sah in Monte Carlo kein Land gegen seinen mexikanischen Teamkollegen.

Für Sergio Pérez ein ganz besonderer Erfolg, musste er noch vor einer Woche in Barcelona gegen Max Verstappen klein beigeben. Auch Charles Leclerc konnte der Mexikaner ordentlich Punkte abköpfen, wodurch er sich nach sieben absolvierten Rennen plötzlich im WM-Kampf wiederfindet. Ferrari-Protest als möglicher Spielverderber.

Sergio Pérez nach Monaco-Sieg: Ein großer Tag für Mexiko

Sergio Pérez schlägt zurück. In einem sehr strategischen Rennen mit schwierigen Wetterbedingungen lieferte der Mexikaner ein fast fehlerfreies Rennen ab und fuhr so als Erster über die Ziellinie. Der dritte Rennsieg des Mexikaners in der Formel 1. Und das gerade beim prestigeträchtigsten Rennen der Königsklasse.

"Ein Traum ist war geworden, als Fahrer hier zu gewinnen", schwärt Pérez nach dem Rennen. "Das ist ein großer Tag für mich und mein Land." Dabei gab er auch seinem verstorbenen Landsmann und ehemaligen Rennfahrer Pedro Rodriquez die Ehre. Schließlich trug er an diesem Wochenende einen Helm, der mit den Farben an jenen von Rodriquez angelehnt war: "Ich bin mir sicher, dass er super stolz darauf ist, was wir in diesem Sport erreicht haben."

Großes Lob gibt es aber auch von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Checos Performance auf den In- und Outlaps war vor allem auf den Intermediates atemberaubend", so Horner. "Er ist in der Form seiner Karriere. Er macht einen großartigen Job.

Red Bull gewinnt Strategie-Poker gegen Ferrari

Dabei befanden sich Red Bull und Perez vor dem Rennen in Monte Carlo nicht unbedingt in einer guten Ausgangsposition für den Sieg. Im Qualifying sprangen für Sergio Pérez und Teamkollege Max Verstappen lediglich der dritte und vierte Startposition heraus - auf einem Kurs, auf dem Überholen bekanntlich nur schwer möglich ist und Ferrari das gesamte Wochenende vorne schien.

Doch bereits vor dem Rennen am Sonntag sollte Regen die Chancen für Red Bull erhöhen. Trotz eines aufgrund des Regens verspäteten Starts, bahnte sich auf abtrocknender Strecke ein Strategie-Poker gegen Ferrari an. Ein Duell, das Red Bull geschickt für sich entscheiden konnte. Dabei lernte das Team auch aus vergangenen Fehlern.

Carlos Sainz sollte Sergio Pérez zu Rennende nochmal gefährlich nahe kommen, Foto: LAT Images
Carlos Sainz sollte Sergio Pérez zu Rennende nochmal gefährlich nahe kommen, Foto: LAT Images

"Wir haben darüber diskutiert, ob wir auf die extreme Art und Weise von Regenreifen auf Slicks wechseln sollen", erinnert sich Teamchef Christian Horner nach dem Rennen. "Wir haben es mit Lewis gesehen, als es vor ein Paar Jahren mit Daniel Ricciardo für uns schiefgelaufen ist. Wir haben entschieden, dass es schneller ist, wenn wir über die Intermediates auf Slicks wechseln."

Und genau das sollte auch aufgehen. Denn als sich Leclerc erst Runden später für dasselbe entschied, war es für den Monegassen zu spät. Und auch Sainz zog mit seinem direkten Wechsel von Full-Wets auf Slicks gegen Perez folglich den Kürzeren. Obwohl es trotz abbauender Reifen am Ende des Rennens gegen Sainz nochmal eng wurde, sollte der Mexikaner die Führung nicht mehr abgeben.

Perez im WM-Kampf: Kein Nummer-2-Status

Durch seinen Sieg in Monte Carlo konnte Sergio Perez auch in der Weltmeisterschaft ordentlich Punkte auf Teamkollege Max Verstappen (125 Zähler) und Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (116 Zähler) gutmachen. Mit 110 Punkten liegt der Mexikaner nur noch 15 Punkte hinter dem WM-Führenden Verstappen.

"Es ist für uns egal, wer von den beiden die Weltmeisterschaft gewinnt. Natürlich ist uns die Konstrukteurs-WM enorm wichtig. Aber ob es Max oder Checo holt - beide sind Red-Bull-Fahrer und haben dieselben Chancen", betont Horner nochmal, nachdem es in Barcelona über den internen Status von Verstappen und Perez zu Diskussionen gekommen war. Der Mexikaner musste seinem Teamkollegen dort gleich zweimal vorbeilassen.

Auch Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko möchte nichts von einem Nummer-2-Status des Mexikaners neben Verstappen wissen. Schließlich habe Red Bull beim Monaco GP nichts dafür unternommen, Verstappen an Perez vorbeizubringen.

Ob Perez seinen Sieg in Monaco behalten darf, ist aber noch nicht ganz sicher. Schließlich soll Perez nach dem Stopp beim Zurückfahren auf die Strecke die gelbe Linie überfahren haben. Ferrari legte nach dem Rennen Protest gegen Verstappen und Pérez ein. Mehr dazu, findet Ihr hier: