Valtteri Bottas' erstes Formel-1-Rennen für Alfa Romeo war eine wahre Achterbahnfahrt. Vom sechsten Platz aus ging es für ihn in Bahrain innerhalb von einer halben Runde nach einem Horror-Start zurück auf den 14. Platz, und der Traum von Punkte beim Debüt schien schon fast ausgeträumt.

Aber Bottas kämpfte sich von Platz 14 aus zurück in Schlagdistanz, erst zurück in die Punkte, und mit ein bisschen Glück schaffte er es in der turbulenten Schlussphase dann sogar wieder zurück auf den sechsten Rang.

Bottas und Alfa kämpfen mit Starts

"Es war eine gute Rettung", urteilt Bottas nach dem Rennen. "Der Start war definitiv der Schwachpunkt, ein bisschen ein Desaster." Alfa kämpft schon das ganze Jahr bislang mit den Starts, mit der Kupplung und mit durchdrehenden Rädern, wenn die Fahrer losfahren. Und in Bahrain war es nicht anders, nach mehreren Übungsstarts ging es auch beim eigentlichen Rennstart für beide Fahrer schief.

"Ich hatte einfach massives Durchdrehen der Räder von der Linie weg", ärgert sich Bottas. Selbst nach dem Hochschalten, bis in den dritten Gang, hatte er Probleme. "Damit habe ich die Hinterreifen praktisch durchgekocht, und dann war ich in der ersten Runde eine lahme Ente." Bottas wurde von P6 nach hinten durchgereicht, blieb dann auch noch kurz hinter einem sich drehenden Mick Schumacher stecken, und fand sich auf P14 wieder.

Bottas bestätigt starke Alfa-Rennpace

"Dann, als sich die Dinge stabilisiert haben, ging es gut zurück", meint Bottas, der am Samstag schon von der Rennpace des Alfa geschwärmt hatte. Das Vertrauen blieb selbst nach dem Start-Desaster: "Wir sind es Runde für Runde angegangen, weil wir wussten, dass wir ein Auto für die Top-10 hatten."

Tatsächlich war die Pace stark - er konnte sich mit einer Kombination aus Strategie und Überholmanövern an den Williams, an einem AlphaTauri, und an den Alpines wieder vorbeiarbeiten. Als dann in der Schlussphase vor ihm noch drei Autos ausfielen, spülte es ihn zurück auf den sechsten Platz.

Bottas sieht Alfa als gute Basis

"Das war ein sauberes Rennen", so Bottas, der Untersuchungen der Start-Probleme fordert. Teamkollege Guanyu Zhou hatte seinerseits vier Plätze in der ersten Runde verloren, schaffte es aber zurück auf den zehnten Rang. "Wir hatten solide Pace", lautet Bottas' Fazit. "Das stimmt zuversichtlich, auch für Guanyu, sein erstes Rennen und er holt Punkte."

Teamchef Frederic Vasseur kann dem Ergebnis viel Positives abgewinnen: "Gewissermaßen ist es ein noch positiveres Zeichen, da wir ein Comeback schafften. Das zeigt, dass unser Auto tatsächlich wettbewerbsfähig ist." Auch von den Zuverlässigkeitsproblemen, die das Team bei den Testfahrten geplagt hatten, war im Rennen nichts mehr zu sehen.

Arbeit hat man trotzdem noch vor sich. Nicht nur an Kupplung und am Start-System. "Die Pace ist da, aber da gibt es noch einige Dinge am Auto zu verbessern", urteilt Bottas. "Die Highspeed-Kurven scheinen ein bisschen eine Schwäche. Aber abgesehen davon ist es ein guter Startpunkt." Mit seinem sechsten Platz und dem zehnten von Zhou liegt Alfa gleich einmal mit neun Punkten auf P4 in der Konstrukteurs-WM - 2021 hatte man im ganzen Jahr nur 13 geholt.

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