Der Samstagmorgen begann mit einem Knall: Michael Schumacher setzte im 3. Freien Training eine deutliche Bestzeit; und flog dann mit seinem Ferrari in die Reifenstapel. Aufgrund seines beschädigten Arbeitsgerätes konnte der Deutsche deshalb im 4. Freien Training nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Dafür waren seine Bridgestone-Kollegen Christijan Albers und Narain Karthikeyan knapp an einer Sensation dran: Nur Giancarlo Fisichella konnte den Inder mit 0,014 Sekunden Vorsprung von dessen erster Trainingsbestzeit abhalten.

Der Rundengeiz Viel Wasser, wenig Fahrbetrieb: So einfach lässt sich das 4. Training zusammenfassen. Trotz des bevorstehenden Qualifyings ließen sich die Teams unter den nassen Bedingungen der letzten Session viel Zeit, bevor sie einige wenige Runden drehten. In den Schlussminuten ging es dafür dann umso schlagartiger zur Sache: Die Spitzenzeiten wechselten sprichwörtlich im Sekundentakt.

Die Zwischenfälle Nachdem in der 3 Session nur ein Zwischenfall zu vermelden war, nämlich der Abflug von Michael Schumacher, begann die 4. Session mit einem Dreher von Robert Doornbos. Dieser blieb für den Niederländer aber ohne weitreichende Folgen. Für den erhöhten Fahrbetrieb der letzten Viertelstunde und die widrigen Streckenbedingungen, gab es allerdings verhältnismäßig wenige Ausrutscher, Dreher und Unfälle.

Die Reifen Auch wenn Ferrari im 4. Training eine konkurrenzfähige Zeit schuldig geblieben ist: Bridgestone ist im Regen mehr als nur deutlich überlegen! Das beweisen die zweitschnellste Zeit von Narain Karthikeyan, Platz 5 von Christijan Albers und Platz 6 von Tiago Monteiro. Durch Robert Doornbos' 10. Rang sind sogar alle vier Jordan- und Minardi-Piloten in den Top10 anzutreffen! Bei starkem Regen muss sich Michelin also auf ein hartes Qualifying einstellen.

Die Platzierungen Platz 1 ging an Giancarlo Fisichella. Das ist noch nichts Ungewöhnliches. Dahinter gibt es in der Zeitenliste des 4. Trainings aber einige Überraschungen. Zum Beispiel Narain Karthikeyan auf P2. Dieser wird gefolgt von Ralf Schumacher und Jenson Button. Dann die nächste Überraschung: Christijan Albers stellte seinen Minardi auf P5. Gleich dahinter: Tiago Monteiro im zweiten Jordan. Die Top10 komplettierten Mark Webber, Jarno Trulli, David Coulthard und Robert Doornbos. Michael Schumacher musste das Training nach seinem Unfall am morgen komplett aussetzen.

Die Analyse Auch wenn die besten Bridgestone-Verfolger des 3. Trainings, sprich McLaren Mercedes, im 4. Training gar nicht aus der Box fuhren, steht vor dem Qualifying eines fest: Sollte die Strecke nicht merklich trockener werden, dann geht erstmals in diesem Jahr Ferrari als großer Favorit in eine Qualifikation! Sollte Michael Schumachers Auto nach der Reparatur gut liegen, könnte der Ex-Champion morgen von Platz 1 starten. Für weitere Überraschungen können in einem nassen Qualifying die Jordan und Minardi-Fahrer sorgen, deren Bridgestone-Pneus sie zu einigem befähigen sollten. Ansonsten ist das Kräfteverhältnis relativ unklar: Toyota scheint im Regen aber näher an McLaren dran zu sein als Renault.