Der Formel-1-Kalender bleibt mittelfristig um einen historisch bedeutsamen Grand Prix reicher. Wie die F1 per Pressemitteilung bekanntgibt, fährt die Königsklasse des Motorsports bis mindestens 2025 auf dem berüchtigten Enzo e Dino Ferrari International Circuit in Imola, einst besser bekannt als Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
Erstmals hielt die Formel 1 in der Saison 1980 einen Grand Prix in Imola ab. Zum Debüt wurde dem heute Emilia Romagna GP genannten Rennen die Ehre des offiziellen Italien GP zuteil. Von 1981 bis 2006 folgten als Großer Preis von San Marino 26 weitere Ausgaben des Rennens in der italienischen Enklave.
Imola gelingt Rückkehr in Formel-1-Rennkalender
Nach mehr als einem Jahrzehnt Rennpause gelang Imola im Jahr 2020 mit einer umgebauten Strecke - die altbekannte Zielschikane 'Variante Bassa' wurde entfernt - die Rückkehr in den Rennkalender der Formel 1. Ermöglicht wurde das Comeback durch das erste Jahr der weltweiten Corona-Pandemie. Internationale Reisen waren durch Einreisebeschränkungen und Quarantänevorschriften erschwert, sodass die F1 einen Notfall-Kalender zum Großteil auf europäischen Boden zusammenstellte. Neben Imola fand so auch der Nürburgring seinen Weg zurück in den Kalender. Dabei half insbesondere ein einmaliger Verzicht auf an den kommerziellen Rechteinhaber zu zahlende Startgebühren.
Anders als dem Eifel-GP hielt die Formel 1 Imola, ohnehin schon seit Jahren mit Comeback-Absichten als zweites Rennen in Italien neben Monza, auch 2021 die Treue. Nach zwei erfolgreichen Grands Prix in der Pandemie und der Aufnahme auch in den Formel-1-Kalender 2022, so heißt es in der Presseaussendung, könne nun ein dreijähriger Vertrag bis 2025 folgen.
Imola profitiert offenbar von Fördergeldern
"Ich freue mich, dass wir unsere hervorragende Partnerschaft mit Imola für den Grand Prix der Emilia Romagna bis 2025 fortsetzen werden", sagt F1-CEO Stefano Domenicali. "Der Kurs ist ikonisch und Teil der Geschichte unseres Sports. Und sie haben während der Pandemie eine unglaubliche Arbeit geleistet, zwei Rennen auszurichten." Für alle italienischen Fans sei es ein stolzer Moment, nun weiterhin zwei Rennen auszurichten, so der Italiener und ehemalige Ferrari-Teamchef.
Aus reiner Dankbarkeit allein kam der neue Vertrag allerdings nicht zustande, sondern viel mehr nach langen Verhandlungen des italienischen Automobilverbands (ACI), wie dessen Präsident Angelo Sticci Damiani berichtet. Letztlich sei das Ziel dank der wichtigen Unterstützung verschiedener lokaler Behörden erreicht worden, ergänzt der Italiener. Das legt Zuschüsse aus öffentlichen Kassen nahe. Die Rede ist von einer Teamleistung des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, dem Außenministerium, der italienischen Handelsagentur, der Stadt Imola, dem ACI, dem interkommunalen Unternehmenskonsortium Italiens und nicht zuletzt der Formel 1.
F1-Rennen in Imola soll für Emilia Romagna und Italien werben
"Imola, seine große Geschichte und die starke Bindung seines Gebiets an die Welt der Motoren verdienten diese Anerkennung", kommentiert Sticci Damiani. Nicht nur für den italienischen Sport seien das gute Nachrichten, sondern auch für den internationalen Motorsport. Immerhin handele es sich bei Imola um eines der kniffligsten, aber auch größten und unter den Fahrer besonders beliebten Rennen.
Insbesondere dankten sowohl Sticci Damiano als auch Domenicali dem Präsidenten der Region Emilia Romagna, Stefano Bonaccini für dessen enthusiastische Arbeit, wie es heißt. Bonaccini selbst spricht von einem herausragenden Ergebnis für die gesamte Region und das 'Motor Valley'. Heißt: Die Macher versprechen sich positive Auswirkungen des Rennens auf die gesamte Region, etwa durch eine stark ausgelastete Gastronomie und Hotellerie, aber auch durch schlichte Werbung für die "Exzellenz" der Emilia Romagna und Italiens in allen Bereichen, nur beginnend mit der Automobilindustrie, so Bonaccini.
Formel 1 in Imola 2022: Renn-Termin im April
Der nächste Große Preis der Emilia Romagna geht als vierter Lauf der Formel-1-Saison 2022 am 24. April über die Bühne. Der Saisonstart erfolgt am 20. März in Bahrain. Zuvor stehen vom 10. bis zum 12. März die abschließenden Testfahrten, ebenfalls in Bahrain, auf dem Programm. Motorsport-Magazin.com tickert immer live, sobald der erste Motor aufheult.
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