Ohne Taifun und bei trockenen Bedingungen ging es heute Morgen in das vorletzte Rennwochenende des Formel 1 Jahres 2005. Die erste Bestzeit des Japan Grand Prix ging erwartungsgemäß an McLaren Mercedes und deren Freitagstester Pedro de la Rosa. Dieser sitzt beim Asien-Abstecher der Königsklasse anstelle von Alex Wurz im dritten Silberpfeil. Nicht ganz so gut begann das Wochenende für Kimi Räikkönen: Bei ihm muss wieder einmal der Motor gewechselt werden.

Der Rundengeiz Wie lenkt man den gefräßigen Rundengeiz zumindest in annehmbare Bahnen? Man droht ihm mit Regen. Auch wenn die Fahraction keineswegs außerordentlich war, wagten sich die 24 Akteure in der 1. Trainingsstunde aufgrund des angekündigten Regens wenigstens öfter als an den letzten Wochenenden auf die Strecke.

Die Zwischenfälle Trotz des vergleichsweise erhöhten Fahrbetriebs, kam es im 1. Training nur zu einem Abflug von Jacques Villeneuve. Dafür spielte aber die Technik nicht bei allen Fahrern mit.

Die Technik Genau die Hälfte des Starterfeldes darf an diesem Wochenende mit neuen V10-Herzen in das vorletzte Rennwochenende des Jahres starten. Kimi Räikkönen musste hingegen mit dem gleichen Triebwerk ins Rennen gehen, mit welchem er Zweiter in Brasilien geworden ist. Nach 499 Kilometern in Interlagos und 8 Runden in Suzuka musste der Finne seinen MP4-20 nach gut einer halben Stunde mit rauchendem Heck abstellen. Die bittere Diagnose: Motorschaden. Ebenfalls nicht problemfrei blieb Mark Webber, der seinen FW27 kurz nach Räikkönens Ausfall in langsamer Fahrt an die Box zurückschleppen musste. Erste Diagnose: Getriebeprobleme. Den dritten Ausfall der 1. Session markierte zehn Minuten vor dem Ende Ricardo Zonta. Auch der Brasilianer rollte antriebslos mit seinem Toyota aus.

Die Reifen Das Bridgestone-Heimspiel begann am Freitag noch nicht mit einer Paradeleistung der Japaner. Stattdessen zeigten sich die Michelin-Rivalen konkurrenzfähig wie eh und je. Das Wochenende ist aber bekanntlich noch jung; und über allem schweben die Vorhersagen der Wetterfrösche.

Die Platzierungen Mit einer guten halben Sekunde Vorsprung sicherte sich Pedro de la Rosa bei seiner Rückkehr ins dritte Cockpit die Bestzeit. Dahinter konnte nur Ricardo Zonta halbwegs mit dem Spanier mithalten. Der Dritte Jenson Button hatte bereits anderthalb Sekunden Rückstand aufzuweisen. Die weiteren Plätze gingen an Coulthard, Montoya, Alonso, Fisichella, Sato, Webber und Klien. Die beiden Deutschen finden sich unterdessen nur auf den Plätzen 17 und 18 wieder.

Die Analyse Nach einer Trainingsstunde bietet sich das gewohnte Freitagsbild: Die beiden Tester von McLaren und Toyota führen das Feld an. Die Favoriten von McLaren und Renault liegen dahinter in Lauerstellung. Dazwischenquetschen konnten sich diesmal Jenson Button und David Coulthard, deren Leistungskurve am restlichen Wochenende zu beobachten bleibt. Zuletzt konnte British American Racing seine Leistungen nicht konstant über alle drei Tage durchhalten. Die Scuderia Ferrari konnte im 1. Training hingegen noch nicht an den Aufwärtstrend von Brasilien und die guten Testergebnisse aus Le Castellet anknüpfen.