Sehen wir nach Romain Grosjean schon bald den nächsten ehemaligen Formel-1-Piloten in der amerikanischen IndyCar Series? Mit Nico Hülkenberg drängt sich allmählich ein weiterer Anwärter auf. So soll der Emmericher britischen Medienberichten zufolge in der kommenden Woche im Barber Motorsports Park in Alabama einen ersten Test für kein geringeres Team als Arrow McLaren SP absolvieren. Update 19 Uhr: Inzwischen hat das Team den Test offiziell bestätigt.

Aus einem Interesse an der IndyCar Series als nächste Destination nach seinem Lebensabschnitt in der Formel 1 hatte Hülkenberg nie ein Geheimnis gemacht. Genauso wenig daraus, dass seine F1-Karriere bei keinem Zustandekommen eines neuen Vertrags für die Saison 2022 wohl abschließend beendet sein dürfte. Immerhin säße Hülkenberg Ende 2022 bereits zwei Jahre auf der Ersatzbank.

Nico Hülkenberg: Formel-1-Karriere wohl final vorbei

Zuletzt fuhr Hülkenberg 2019 als Stammfahrer in der Formel 1, wurde mit Saisonende allerdings von Renault vor die Tür gesetzt. 2020 sprang der heute 34-Jährige an drei Rennwochenenden als Ersatzfahrer für die an Corona erkrankten Lance Stroll und Sergio Perez bei Racing Point ein und erregte mit starken Leistungen aus dem Stand viel Aufmerksamkeit. Für einen neuen Vertrag als Stammfahrer reichte es dennoch bei keinem Team, weder 2021 noch für 2022.

Daher plant der Emmericher seine Zukunft im Motorsport in anderen Serien. Die IndyCar drängt sich dabei förmlich auf. So zog es zuletzt neben dem schon genannten Grosjean auch den aus der F1 ausgeschiedenen Marcus Ericsson in die neben der NASCAR wichtigste Serie in den Vereinigten Staaten. Erfolge feierten beide. Ericsson gewann 2021 zwei Rennen, Grosjean überzeugte als Rookie derart, dass dem Franzosen für 2022 der Aufstieg ins Top-Team Andretti Motorsport gelang.

Arrow McLaren-Cockpits in IndyCar 2022 vergeben

Seinen ersten Test für Dale Coyne Racing, Grosjeans Team in der Saison 2021, hatte der Franzose an selber Stelle absolviert, an der in der Woche nach dem USA-GP der Formel 1 nun auch Hülkenberg für McLaren erstmals im IndyCar Platz nehmen wird. Mehr als ein Test ist den Berichten zufolge nach aktuellem Stand allerdings nicht geplant.

Für 2022 sind die bisherigen zwei Cockpits beim IndyCar-Team von McLaren ohnehin weiter an den 2021 Gesamtdritten Patricio O'Ward und Felix Rosenqvist vergeben. Ein drittes Auto setzte McLaren in den beiden vergangenen Jahren einzig beim Indy-500 oder einmalig zur Vorbereitung auf das Saisonhighlight ein.

Hülkenberg testet für McLaren: Indycar statt Formel 1!: (02:00:00)

McLaren plant 2023 drittes Auto - mit Hülkenberg?

Mittelfristig ist der reguläre Einsatz eines dritten Autos, etwa für Hülkenberg, allerdings denkbar. 2023 werde man "natürlich" ein drittes Auto einsetzten, berichtete McLaren-CEO Zak Brown im Rahmen des Events in Laguna Seca. Eventuell kann dieses zur Vorbereitung bereits 2022 erste Einsätze bestreiten. Anhängig machen will Arrow McLaren die Entscheidung allerdings davon, den richtigen Fahrer dafür zu finden, verriet zuletzt Teampräsident Tylor Kiel bei 'the-race.com'.

Neben Hülkenberg kommen noch andere bekannte Namen, auch aus der McLaren-Geschichte, in Frage. So bekundete etwa Jenson Button schon für 2021 Interesse an Einsätze auf Road Courses. Das kam wegen Bedenken nicht ausreichender Testfahrten nicht zustande. Stattdessen kam es zu einem Einsatz Kevin Magnussens, der an der Road America den verletzten Rosenqvist überzeugend vertrat.

O'Ward an Formel-1-Wechsel interessiert

Mittelfristig könnte ebenfalls eine Nachfolge O'Wards von Nöten sein. Der Mexikaner wäre einem Wechsel in die Formel 1 nicht abgeneigt. Erst vergangene Woche teste O'Ward in Woking im F1-Simulator von McLaren. In Abu Dhabi soll der Indy-Dritte den obligatorischen Test nach Saisonende bestreiten.