Fernando hier, Fernando dort: Im Blätterwald hallt es momentan allerorts nur noch: Fernando Alonso! Besonders euphorisch sind natürlich die spanischen Gazzetten, die in Alonso "mehr als nur einen Champion" sehen. "Er hat eine solche Begeisterung ausgelöst, dass er fast schon zu einer Messias-Figur geworden ist", schreibt etwa El País.

Für El Mundo ist Alonso hingegen "der vorschnelle Weltmeister", der "wie kein anderer das neue Gesicht des spanischen Sports repräsentiert". ABC fügt hinzu: "Dank Alonso hält Spanien Einzug in die Geschichte der Formel 1."

Nicht minder begeistert gehen die französischen Kollegen mit dem Renault-Champion um. "Alonso, der neue König", titelte die L'Èquipe. "Der jüngste F1-Champion verschafft Renault (als komplettem Rennstall) auch den ersten Titel."

Für France Soir und seine Fans "war er bereits der andere König von Spanien. Jetzt ist er der einzige König des Planeten. Als der erste Spanier auf dem F1-Gipfel bestätigt Alsonso seinen Status als frühreifes Phänomen."

Le Parisien sieht im jüngsten Weltmeister zudem "die Jugend triumphieren": "Fernando Alonso fährt in die Geschichte ein. Schumacher und Räikkönen sind die beiden großen Verlierer", schreibt das französische Blatt. Und auch für Le Figaro hat "die Krönung der Jugend" stattgefunden. "Fernando Alonso hatte in dieser F1-Saison alle Parameter im Griff, eifrig alle Register gezogen und sich mit unheimlicher Intelligenz auf die jeweilige Situation eingestellt. Jung und schon groß und das für lange Zeit."

Die italienische Presse vergaß angesichts von "König Fernando I." und dessen "Triumph der Intelligenz" (Corriere della Sera) sogar die verehrte Scuderia Ferrari. Stattdessen schrieb die Gazzetta dello Sport von "Alonso, dem Baby-Weltmeister" und titelte der Corriere dello Sport: "Alonso, Zwerg, Zauberer, Riese: Ein Leben, tausend Märchen."

Nur auf der grünen Insel nahm man sicher verständlicherweise auch des Verlierers an: "Kann schon sein, dass McLaren-Mercedes gestern den Grand Prix in Brasilien dominiert hat, aber das war Fernando Alonso egal", stellte der Guardian fest. "Endlich etwas lateinamerikanisches Blut in diesem Sport, der durch Schumacher und Häkkinen Gefahr lief, seine Anziehungskraft zu verlieren. Der Spanier ist ein talentierter Fahrer, der je nachdem mit Herz oder Köpfchen fahren kann."