Das Imperium schlägt zurück: Valtteri Bottas holte sich im 1. Freien Training zum Großen Preis der Emilia Romagna in Imola die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot umrundete das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in 1:16,564 Minuten um wenige Tausendstel schneller als Teamkollege Lewis Hamilton und Red-Bull-Pilot Max Verstappen.

Der Trainingsauftakt verlief allerdings kurios: Technische Probleme seitens der Formel 1 sorgen für ein vorläufiges Ergebnis. Dazu konnte auch ein Zwischenfall zwischen Sergio Perez und Esteban Ocon, der für eine Unterbrechung sorgte, nicht aufgeklärt werden. Am Ende sorgte Nikita Mazepin mit einem Unfall noch für den Abbruch der Startübungen.

Das Ergebnis: Denkbar knapp ging es vorne an der Spitze zu. Auf den Soft-Reifen fuhr Bottas 0,041 Sekunden schneller als Teamkollege Lewis Hamilton. Weitere 17 Tausendstel dahinter landete Max Verstappen in seinem Red Bull.

Überraschend nah waren auch die Verfolger an den Top-Teams dran: Charles Leclerc fehlten im Ferrari auf Rang vier nur zwei Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Auf Rang fünf sortierte sich Pierre Gasly im AlphaTauri vor Carlos Sainz im zweiten Ferrari ein. Fernando Alonso, Lance Stroll, Nicholas Latifi und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-10.

Sebastian Vettel landete an seinem zweiten Wochenende für Aston Martin auf Rang 14. Der Ex-Weltmeister fuhr rund vier Zehntelsekunden langsamer als Teamkollege Stroll. Mick Schumacher musste sich mit dem vorletzten Platz zufriedengeben. Der Haas-Pilot fuhr zwar deutlich langsamer als Teamkollege Nikita Mazepin, ließ den Boliden dafür aber heil. Yuki Tsunoda beendete die Session auf dem letzten Platz, nachdem der Japaner keine saubere Runde in den Asphalt brennen konnte.

Technik-Probleme bei der Formel 1: Die ersten Minuten des Trainings blieben weltweit die Monitore schwarz. Grund: Die Formel 1 hatte mit technischen Problemen zu kämpfen. Während das Worldfeed schnell, wenn auch nur eingeschränkt wiederhergestellt werden konnte, bereitete das Zeitnahmesystem weiterhin Probleme.

Die Rennleitung musste auf ein back-up-System zurückgreifen, das allerdings nicht vollumfänglich Daten liefert. Track Limits wurden deshalb nicht während der Session geahndet, indem Rundenzeiten gestrichen wurden, sondern erst nach dem Training. Das Ergebnis ist somit vorläufig. Außerdem gab es keinerlei Daten zu den genutzten Reifen.

Die Zwischenfälle: Gut 20 Minuten vor dem Ende der Session kam es zu einer kuriosen Situation. Die TV-Kameras fingen Sergio Perez im Red Bull ein, der sich mit einem Reifenschaden hinten links aus der Villeneuve-Schikane herausdrehte. Der Mexikaner musste seinen Red Bull abstellen, die Session wurde mit Rot unterbrochen.

Direkt hinter Perez kam Esteban Ocon mit seinem Alpine um die Ecke und stellte seinen Boliden ebenfalls ab. Die linke Vorderradaufhängung des Franzosen schien etwas abbekommen zu haben. Aufgrund der technischen Probleme konnte bis zum Ende der Session nicht final aufgeklärt werden, ob und wie Perez und Ocon kollidierten. Auch Onboard-Aufnahmen standen während des Trainings nicht zur Verfügung.

Die Rennstewards untersuchen den Fall zwischen den Trainingssitzungen. Streckenkameras sollten den Zwischenfall aufgezeichnet haben. Zusätzlich können auch die Onboards der Autos nachträglich ausgewertet werden. Die Session musste für die Aufräumarbeiten neun Minuten lang unterbrochen werden.

Schon zuvor gab es mehrere kleine Zwischenfälle: Perez drehte sich bereits nach zwei Minuten zum ersten Mal. Kurz darauf wurde Nikita Mazepin seinem Ruf gerecht und drehte den Haas-Boliden ebenfalls. Yuki Tsunoda beackerte das Kiesbett in Kurve vier, Lewis Hamilton fuhr in der Variante Alte geradeaus durchs Gras. Nicholas Latifi testete das Kiesbett in der Rivazza.

Als die Session eigentlich schon beendet war, flog Mazepin am Ausgang der Rivazza ab. Der Haas-Pilot kam mit der rechten Fahrzeugseite ins Kiesbett und verlor die Kontrolle über seinen Haas. Er drehte sich und schlug in die Leitplanke ein. Die eigentlich geplanten Startübungen nach Sessionende mussten abgesagt werden.

Das Wetter: Nach Regen am Vortag zeigt sich der Wettergott am Freitag gnädig. Blauer Himmel über dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari ermöglichte zumindest reichlich Fahrbetrieb. Das Quecksilber blieb allerdings bei 12 Grad Luft- und 23 Grad Asphalttemperatur stehen.