Mit einer überlegenen Bestzeit von Ricardo Zonta begann der erste Trainingstag beim Großen Preis von Italien. Dennoch ist nicht Toyota, sondern McLaren Mercedes der große Favorit für die nächsten beiden Tage.

Der Rundengeiz. Mussten die Zuschauer im 1. Training lange warten, bis die Stammpiloten sich auf der Strecke zu den fünf Testfahrern gesellten, war in der zweiten Trainingsstunde von Anfang an mehr los. Der Rundengeiz nahm sich also eine kleine Auszeit.

Die Zwischenfälle. Bereits nach einer Minute war die zweite Session für Jordan-Testfahrer Nicolas Kiesa bereits beendet. Er rollte mit einem rauchenden Heck aus. Mit dem Heck voran schlug eine halbe Stunde später Michael Schumacher in die Reifenstapel ein. Der Deutsche drehte sich in der Parabolica und rutschte rückwärts durch das Kiesbett. Bis auf einen langsam fahrenden Pedro de la Rosa waren keine weiteren Zwischenfälle zu verzeichnen.

Die Reifen. Wie bei den Monza-Tests vor einer Woche zeigte sich das Kräfteverhältnis auf dem Gummi-Sektor wie gewohnt: Bridgestone ist nicht mehr so weit abgeschlagen wie in der Türkei, die Michelin-Teams dominieren aber dennoch die Ergebnisliste.

Die Motoren. Bis auf die Rauchwolke hinter Nicolas Kiesas Jordan Boliden gaben die Motoren keinen Anlass zur Sorge. Viele Runden drehten aber ohnehin nur die Testfahrer.

Die Platzierungen. Mit einer Sekunde Vorsprung sicherte sich Ricardo Zonta in seinem TF105 die Freitags-Bestzeit. Dahinter reihte sich einmal nicht Pedro de la Rosa, sondern die beiden McLaren-Stammpiloten Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen ein. Der dritte Silberpfeilpilot landete auf Platz vier. Überraschend gut schlugen sich die beiden Williams-Fahrer Mark Webber und Nick Heidfeld. Sie belegten die Plätze fünf und sechs. Die Top10 komplettierten Tonio Liuzzi, Jarno Trulli, Giancarlo Fisichella sowie Fernando Alonso. Michael Schumacher landete nach seinem Abflug auf dem 12. Rang. Sein Bruder Ralf wurde Vierzehnter.

Die Analyse. Insgesamt bestätigte sich das bei den Testfahrten gewonnene Bild: McLaren scheint der Konkurrenz haushoch überlegen zu sein. Zwar holte sich Ricardo Zonta wieder einmal die Bestzeit. Doch dürfte dies auf einen äußerst leichten Toyota zurückzuführen sein. Die Renault ließen sich hingegen noch nicht in die Karten blicken. Wenn sie ihrem normalen Freitags-Testrhythmus folgen, darf von ihnen morgen aber noch ein Leistungssprung erwartet werden. Die große Überraschung war heute jedoch Williams. Beide Weiß-Blauen konnten den Aufwärtstrend von Istanbul bestätigen und hoffen nun auf ein Reifenwechsel-freies Rennen.