Schon vor dem Großen Preis von Österreicher steht es 3:1 für Deutschland. Aber das ist aus österreichischer Sicht noch nicht das Schlimmste: In den letzten vier Rennen könnte sich das Blatt sogar zu einem glatten 3:0 wenden.

Die Rede ist natürlich nicht vom Fußball, sondern vom Vergleich der vier deutschsprachigen F1-Piloten. Mit Michael und Ralf Schumacher sowie Nick Heidfeld werden bis zum Saisonende drei Deutsche ins Cockpit steigen. Für den einzigen österreichischen Stammfahrer Christian Klien könnte aber schon am Sonntag in Monza Schluss sein. Denn danach wartet sein Teamkollege Tonio Liuzzi auf seine zweite Chance als Stammpilot. Dann muss Alex Wurz als einziger Österreicher die rot-weiß-rote Fahne während der Freitags-Sessions hochhalten.

Ob Michael Schumacher am kommenden Wochenende für ein rotes Ferrari-Fahnenmehr sorgen kann, bleibt derweil ebenfalls zu bezweifeln. Entsprechend gibt der Weltmeister offen zu: "Es ist schon ein krasser Unterschied, wenn ich an Monza dieses und an Monza letztes Jahr denke. Im vergangenen Jahr kamen wir zu unserem Heimrennen und hatten beide WM-Titel schon in der Tasche, diesmal kommen wir mit leeren Händen."

Dennoch betont Schumacher, dass man noch immer mit "genauso viel Herz und Engagement" dabei sei wie in den Erfolgsjahren 2000 bis 2004. "Es ist selbstverständlich, dass wir alles daran setzen werden, den Tifosi ein schönes Wochenende zu liefern. Das zumindest können wir ihnen versprechen: Wir werden unser Bestes geben und vollen Einsatz bringen."

Michael Schumacher möchte den Fans etwas bieten., Foto: Sutton
Michael Schumacher möchte den Fans etwas bieten., Foto: Sutton

Das enttäuschende Rennen in der Türkei war jedoch ein klarer "Dämpfer" für die Roten. "Bei den Tests sah es aber schon wieder besser aus", macht der Champion seinen Fans Mut. "Ich denke, dass wir in die Punkte fahren können, vielleicht ist sogar ein Podiumsplatz drin."

Ralf Schumacher erinnert sich jedenfalls gerne an seine Monza-Podestplätze aus der Vergangenheit. Weniger schön sind jedoch seine Erinnerungen an seinen schweren Testunfall. Der Toyota-Pilot freut sich trotzdem auf das Rennen im königlichen Park.

"Ich freue mich auf Monza und auf die tolle Stimmung dort. Die italienischen Fans sind sehr emotional und Rot ist die Farbe, die dort am meisten getragen wird", weiß Ralf. "Ferrari wird versuchen, den Fans dort ein gutes Resultat zu bringen und Toyota wird versuchen, Ferrari hinter sich zu lassen, um ihnen in der Konstrukteurswertung den 3. Platz streitig zu machen."

Obwohl Monza auch für Nick Heidfeld ein "außergewöhnlicher Kurs" ist, darf der Mönchengladbacher seine Ziele für den Italien GP nicht ganz so hoch stecken. Die gute Stimmung gefällt aber auch ihm.

"Monza ist mit Sicherheit eine außergewöhnliche Strecke im Formel-1-Kalender", sagt Quick Nick. "Ein alter Kurs mit großer Tradition und einer besonderen Charakteristik, auf dem wir sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Mit über 360 km/h fahren wir dort übers Jahr gesehen den höchsten Speed."