Nick Heidfeld ist neben Jenson Button einer der Keyplayer im Transferpoker - er wird als BMW-Pilot gehandelt, Frank Williams hat eine Option auf seine Dienste, aber auch B·A·R-Honda zeigt Interesse an dem Mönchengladbacher, der die Chance bei Williams nützen und seinen Marktwert eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.

Das Nachrichtenmagazin Focus berichtet nun von einem bereits unterschriebenen Vertrag beim neuen BMW-Team. Dieser soll jedoch für die Jahre 2007 und 2008 gelten, berichtet das Magazin. Da stellt sich die Frage, was "Quick Nick" im Jahr 2006 zu tun gedenkt respektive ob Sir Frank Williams auf eine dementsprechende Option besteht? Doch in Wirklichkeit stellen sich diese Fragen, derzeit, noch nicht...

Denn Werner Heinz, der Manager von Nick Heidfeld, hat das Gerücht umgehend dementiert. Gegenüber der dpa erklärte Heinz: "Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass wir mit BMW verhandeln. Es ist aber noch nichts unterschrieben." Und auch ein BMW-Sprecher stimmt ins gleiche Horn: "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren."

Dass auch ein Wechsel zu B·A·R-Honda für Heidfeld in Frage kommt, schließt auch Werner Heinz nicht aus. Bekanntlich hat B·A·R-Pilot Jenson Button für 2006 bei Williams unterschrieben. Doch seit bekannt ist, dass das britische Traditionsteam 2006 mit Cosworth-Motoren antreten wird, ist Button, der im letzten Jahr schon für 2005 zu Williams wechseln wollte und vom "Contract Recognition Board" zum Verbleib bei B·A·R-Honda gezwungen wurde, seine Wechsellust vergangen. Jetzt wird wohl abermals das CRB über die Zukunft des Briten entscheiden, sollte man nicht zuvor eine eigene Lösung finden. Ob Frank Williams seine Option auf Heidfeld ziehen wird, was er bis Mitte September tun müsste, hängt auch davon ab, ob man Button tatsächlich wider Willen in den Williams setzen wird oder ob man mit B·A·R eine Einigung erzielen kann. Die Weißen haben erst unlängst erklärt, für den Verbleib von Button auch in die Kasse greifen zu wollen.

Wie auch immer: Noch vor einem Jahr musste der lange Zeit unterschätzte Nick Heidfeld im gelben Jordan um seine Zukunft bangen. Mit seinem Talent konnte er im Winter ein hartes Shootout gegen Antonio Pizzonia um das Williams-Cockpit für sich entscheiden - jetzt interessieren sich mit BMW, Williams-Cosworth und B·A·R-Honda gleich drei Formel 1-Teams für seine Dienste. In Zeiten des Paydrivertums eine wunderschöne Geschichte - da hat sich einer einzig mit seinem Fahrkönnen vom drohenden Karriereabgrund in sonnige Höhen emporgearbeitet...