"Es war eine ereignisreiche Woche", schreibt die Bild-Zeitung. Und meint damit die selbst lancierten Gerüchte - zum einen von der Rückkehr des Michael Schumacher zu Mercedes und zum anderen von einem Vorvertrag von Kimi Räikkönen bei Ferrari. Die darauf folgenden Dementi aller Beteiligten seien die "üblichen wachsweichen" gewesen, heißt es in dem Artikel - steinharte Beweise für seine aus "absolut sicheren Quellen" bezogenen Behauptungen konnte das Boulevardblatt allerdings auch nicht auf den Tisch legen.

Und so heißt es nach einer Woche der erhöhten Aufmerksamkeit in der Bild am Sonntag: "Die Entscheidung ist gefallen. Mercedes sagt Schumi ab!" Das Schumacher/Mercedes-Gespenst hat seine Schuldigkeit getan, die Auflagen sind gestiegen, jetzt wird einfach Mercedes-Rennleiter Norbert Haug zitiert: "Wir haben bei unseren Treffen als Freunde über Privates gesprochen und werden das auch künftig tun, ohne dass es hoffentlich zu neuen Spekulationen führt. Das Thema Schumacher und McLaren-Mercedes gibt es nicht."

Gehaltserhöhung für Räikkönen

Und der Ferrari-Vorvertrag von Kimi Räikkönen? Die treibende Kraft für einen solchen, allerdings ebenfalls rundum dementierten, Vertrag sei Räikkönen-Manager Steve Roberston, schreibt das deutsche Massenblatt. Und will erfahren haben, dass Räikkönen "ab sofort 7,5 Millionen Dollar mehr kassiert". Zugleich zitiert man Aussagen von McLaren-Boss Ron Dennis, welche dieser in einem finnischen Wirtschaftsmagazin getätigt haben soll: "Kimi denkt nicht ans große Geld, das macht nur sein Manager. Und er will, dass Kimi auch nur ans Geld denkt." Zudem soll Dennis erklärt haben, die McLaren-Verträge seien "Körper und Seele-Verträge" und: "Das heißt, dass die Rechte an ihrer Person komplett bei uns liegen. Genau aus diesem Grund haben wir Kimi mehr Geld gezahlt." Wenn Räikkönen die teameigenen Regeln befolgen würde, könne er "bei uns in Rente gehen", wird Dennis zitiert. Ein Beweis dafür, dass es einen Vorvertrag zwischen der Scuderia und Kimi Räikkönen gibt, ist das natürlich nicht.

Am Ende des sonntäglichen Rückzugsartikels erklärt Deutschlands größte Tageszeitung noch einmal, warum "also weiter spekuliert werden darf", weil die Verträge von Michael Schumacher, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso Ende 2006 auslaufen würden. Am Ende muss man die eigene Leserschaft oder zumindest jene zwei Drittel, die in einer Umfrage begeistert für "Schumi, setz dich in den Silberpfeil!" gestimmt haben, noch einmal enttäuschen: "Eins ist seit gestern klar: Die Traumhochzeit Schumi und Mercedes gibt es nicht." Seit gestern?