Neues Kapitel im Ringen der Formel 1 um ein zweites F1-Rennen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Um politischen Widerstand und besorgte Anlieger umzustimmen, haben die Organisatoren des aktuell für 2021 geplanten Grand Prix' in Miami nun das angedachte Streckenlayout adaptiert.

Ursprünglich sollte bereits 2019 erstmals ein Grand Prix in Miami ausgetragen werden, lokale Widerstände sorgten jedoch für zu große Probleme. Die Pläne, in Downtown Miami zu fahren, verschwanden in der Schublade. Kurz darauf erfolgte ein neuer Versuch auf privatem Gelände im Norden der Stadt, genauer gesagt rund um das Hard Rock Stadium, Heimat der Miami Dolphins, in Miami Gardens.

Lärm, Stau, Luftverschmutzung: Protest hält an

Doch auch dieser Austragungsort sorgte über die vergangenen Monate hinweg für Proteste. Lärm, Störung des Schulbetriebs, Luftverschmutzung, Stau durch partielle Nutzung öffentlicher Straßen - es gibt viele Gründe, warum diverse Anwohners in Sorge waren und noch sind.

Kurz nachdem im Oktober vergangenen Jahres Formel 1 und Veranstalter einen Vorvertrag samt Layout-Skizze publizierten, folgte daher gleich ein Rückschlag: die lokale Bezirkskommission sprach sich gegen das F1-Rennen aus.

Neues Layout verzichtet auf öffentliche Straßen

Bürgermeister Carlos A. Gimenez legte jedoch ein Veto gegen die Entscheidung ein, die eine Nutzung öffentlicher Straßen untersagte. Tatsächlich nutzte das lancierte Layout für eine lange Gegengerade rund 800 Meter der öffentlichen 199th Street.

Das ursprüngliche Layout nutzte im unteren Bereich die 199th Street (Update s.o.), Foto: F1 Miami Grand Prix
Das ursprüngliche Layout nutzte im unteren Bereich die 199th Street (Update s.o.), Foto: F1 Miami Grand Prix

Vollständig gestorben war das Rennen mit dem durch die Kommission unterstützten Veto nicht, man hatte sich mehr Zeit gekauft - für Anpassungen, um alle Parteien zufrieden zu stellen.

Genau an dieser Stelle haben Organisatoren und Formel 1 nach Wochen des Dialogs mit Anwohnern, Politikern, Wissenschaftlern und örtlichen Unternehmen nun mit dem adaptierten Layout angesetzt. Via Twitter veröffentlichte Tom Garfinkel, CEO des Hard Rock Stadiums und Promoter des geplanten GP, eine neue Skizze.

Der Unterschied im betreffenden Bereich südlich des Stadions ist auf den ersten Blick ersichtlich. Nun verläuft die Streckenführung nicht mehr außerhalb eines Gebäudekomplexes über die 199th Street, sondern innerhalb, sehr viel dichter, ähnlich wie auf dem Baku City Circuit in direkter Gegenrichtung eines anderen Streckenabschnitts.

Formel 1 soll freitags erst nach Schulschluss fahren

"Der F1 Miami Grand Prix wird der Welt Miami-Dade und Miami Gardens zu Schau stellen. Unten sehen Sie die neue Strecke - Weltklasse-Rennen ohne die 199th Straße zu nutzen und kein Racing während der Schulstunden", schrieb Garfinkel zu seinem neuen Vorschlag.

Das neue Konzept umfasst also mehr als nur das Layout. So soll freitags vor 15.00 Uhr Ortszeit kein Fahrbetrieb auf der Strecke herrschen - ein abgewandelter Zeitplan des üblichen Ablaufs eines GP-Wochenendes erscheint also programmiert.

Garfinkel: "Wir hoffen, dass die Bezirkskommission unsere Bemühungen unterstützen wird, Euch dieses große globale Ereignis zu liefern!" Diesen Mittwoch soll das Thema erneut in einem Treffen des Miami-Dade County diskutiert werden. Die nächsten Proteste gegen die Formel 1 in Miami sind unterdessen schon angesetzt. Am 2. Februar soll im Rahmen des Superbowl demonstriert werden.

Update: 23. Januar: Die Wiedervorlage des Themas im Meeting der Commission am Mittwoch sorgte für eifrige Diskussionen. Eine neue Abstimmung erfolgte jedoch nicht, stattdessen wurde erneut auf das nächste Treffen (4. Februar) verschoben. Bis dahin sollen die erneuten Pläne mit Reaktion auf die Bedenken den besorgten Anwohnern vorgelegt werden.