Drei Wochen Sommerpause stehen in der Formel 1 Welt an. Alle Teams bereiten sich in ihren Fabriken auf den Saisonschlussspurt vor. Die Fahrer erholen sich von einer Mammutsaison. Und die Motoren ruhen friedlich in der Garage. Ruhen wirklich alle Motoren?

Nein, die V10 und V8-Aggregate der Scuderia Ferrari werden schon in dieser Woche an vier Tagen in Italien aufheulen. Dabei werden jeden Tag zehn neue Bridgestone-Reifenmischungen auf Lauffläche und Karkasse geprüft und neue Aerodynamikentwicklungen getestet.

Aber nicht nur deshalb steht in den kommenden Tagen eine wichtige Phase an. Auch die Wechselspekulationen rund um Rubens Barrichello sollen laut Teamchef Jean Todt schon bald ein Ende finden.

"Ich habe darüber gelesen", verriet Todt. "Aber momentan möchte ich es nicht kommentieren." Dennoch betont er, dass er schon immer nur "glückliche" Mitarbeiter haben wollte. "Egal ob sie einen Vertrag haben oder nicht. Wenn Rubens mir zeigen kann, dass er woanders glücklicher wäre, dann werde ich gerne mit ihm darüber sprechen wie wir ihn glücklich machen können."

Allerdings ist die Fahrerfrage für 2006 eine Sache, die "bald" abgehakt werden müsse. "Ich werde nicht bis zum Saisonende warten. Es muss in den kommenden Tagen gelöst werden. Ich sage dabei aber nicht, dass er hier unzufrieden ist. Aber vielleicht würde er woanders glücklicher sein."

Todt selbst wird jedenfalls erst wieder so richtig glücklich sein, wenn Ferrari wieder Siege einfährt. Der Ungarn GP am vergangenen Wochenende war für ihn ein guter Anfang.

"Wir waren im Qualifying sehr gut - sogar besser als wir erwartet hatten - und dann waren wir in den ersten 25 Runden sehr gut. Danach kam ein Gripverlust", fasste der kleine Franzose zusammen. Fernando Alonso würde dazu sagen: 'Ein Rennen dauert eben 70 und keine 25 Runden.'

Dennoch ist sich Todt sicher, dass man "langsam aber sicher" die Probleme verstehe und die "Situation verbessern" könne. "Wir werden aus dem Tief herauskommen, aber das braucht seine Zeit."

Nach der Performancesteigerung im Qualifying und zu Beginn des Rennens steht nun "der andere Teil des Rennens" auf der Verbesserungsliste der Roten. "Danach können wir wieder angreifen."

Leider sind jedoch schon 13 Saisonrennen absolviert, was den Angriff auf die WM-Krone verunmöglicht. "Wir haben ein viel versprechendes Paket. Das einzige Problem ist, dass schon 13 Rennen vorbei sind. Wenn wir jetzt einen Monat vor dem Saisonstart wären, dann hätten wir große Hoffnungen. Aber nach 13 Rennen macht das unser Leben viel schwieriger."